Hallo Hartmut, wie soll Juppdida er es auch wissen?
Ich versuche es kurz:
1.) Wasser wird nur zu Dampf, wenn es auf 100 Grad Celsius (Meereshöhe) oder höher erhitzt wurde.
2.) Wasser, welches über 100 Grad Celsius erhitzt wurde, bildet im Druckgefäß Dampf, welcher einen bestimmten, von der jeweiligen Wassertemperatur abhängigen Druck erzeugt. Wasser auf 120 Grad erhitzt erzeugt im Druckhgefäß immer 2 Bar, Wasser auf 180 Grad erhitzt erzeugt immer 10 Bar usw. DAS HAT NICHTS MIT DER WASSERAUSDEHNUNG IM FLÜSSIGEN ZUSTAND ZU TUN!
3.) In einem Druckgefäß, welches Wasser UNTER 100 Grad enthält, bildet sich KEIN Dampf und auch kein "Druckschlag, wenn das Sicherheitsventil öffnet.
4.) Die Gefahr geht NUR VON ÜBER 100 Grad Celsius erhitztem Wasser aus! Da aber Heizungsanlagen im Hausgebrauch mehrere Sicherheitseinrichtungen aufweisen müssen (Steuerung, Mechanischer Temperaturbegrenzer, Sicherheitswärmetauscher,...) kann bei sachgemäßen Betrieb ausgeschlossen werden, dass ein Kessel und damit auch der nachgeschaltete Pufferspeicher über 100 Grad C erreicht.
5.) Jede Anlage, die Wasser mit mehr als 100 Grad C erzeugen kann fällt unter das Dampfkesselgesetz! Und dort gelten ZURECHT strengste Bestimmungen betr. Planung, Bau und Betrieb solcher Dampfanlagen.
6.) Da Gerard eine Heizungsanlage und keinen Dampfkesselanlage betreibt genügt es, wenn seine Anlage eine kalte Druckprobe mit Maximalem Betriebsdruck (= Auslösedruck des Sicherheitsventiles) PLUS 30% standhält. Beispiel: Sicherheitsventil löst bei 3 Bar aus, Prüfdruck kalt also 3,9 Bar. Bei bestandener Prüfung kann davon ausgegengen werden dass der Puffer dem laufenden Betrieb bis max. 3 Bar dauerhaft standhält.
7.) die Druckprobe ist aus Sicherheitsgründen mit kaltem, zumindest nichtheißem Wasser durchzuführen, KEINESFALLS Druckluft oder sonstige Gase wie Stickstoff verwenden, Gase sind, im Gegensatz zu Wasser (unter 100 Grad C) nicht kompressibel bzw. expandibel. Druckluft kann also einen Behälter zum Platzen bringen, Wasser in der Regel nur Risse erzeugen, danach sofort Druckabfall.
8.) Wasserdampf ist kein Spielzeug! Wer Sicherheitseinrichtungen des Warmwasserkessels überbrückt oder außer Betrieb setzt kann aus seinem Kessel eine Dampfbombe erzeugen!
Aus einem Liter ÜBERHITZTEM Wasser (über 100 Grad C) entsteht bei Entweichen aus dem Druckbehälter (NICHT im Druckbehälter) 1.700 Liter Wasserdampf! Schlagartig!
Schon ein simpler Druckkochtopf kann einen Menschen töten oder schwer verletzen!
Explodierende Dampfkessel mit Gewichten von 50 Tonnen fliogen oft hunderte Meter durch die Luft!
In den Kesselräumen der Schiffe wurden die Heizer bei Kesselexplosion bei lebendigem Leib gekocht. Kann man sich leicht ausrechnen: z.B. Kessel mit 100 Kubikmeter überhitztem Wasser explodiert = sofort 170.000 KUBIKMETER heißer Dampf im Kesselraum! Deshalb müssen Heizräume mit Großdampfkesseln auch so konstruiert sein dass das Dach des Heizhauses nicht fest verankert sondern nur aufgelegt ist und im Explosionsfall als Ganzes wegfliegen kann!!!
Grund für diese Dampfeigenschaft ist, dass die Energie, welche das Wasser ab 100 Grad C beim weiteren Erhitzen aufnimmt, sowohl im Wasser als teilweise auch als Dampfdruck gespeichert wird.
ALSO IMMER SCHÖN UNTER 100 GRAD C BLEIBEN!
MfG Helhof