GK 21 DDR Kessel (für Kohlen) vs. Holzvergaserkessel

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 21.632 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von jürgen.

  • Hallo liebe Mitglieder,


    ich habe bisher ein paar Beiträge gelesen und ich glaube, dass ich hier richtig bin. Das hat jetzt nichts mit dem Thema zu tun aber früher oder später werden wir uns auch einen Holzvergaser kaufen.


    Ich habe gelesen, dass es hier einige Mitglieder gibt, die auch einen GK 21 besessen haben. Ich werde ihn später einmal vorstellen. Meine Frage richtet sich an diejenigen, die auch einen Gusskessel aus DDR Zeiten haben und diesen gegen einen Holzvergaser ersetzt haben. Welche Erfahrung habt ihr gemacht? Holzverbrauch bei gleichem Heizverhalten? Abgastemperaturen vom GK und vom neuen Holzvergaser? Vorlauftemperaturen und vielleicht hat auch jemand mal Abgaswerte vom GK ermittelt.


    Ich habe unsere Heizung vor ein paar Monaten umgebaut. Ein alter Gastank dient als Pufferspeicher (ca. 2300 Liter). Eine Gasheizung dient als Überbrückung, falls der Puffer und der GK keine Wärme mehr liefern. Zum Hydraulikschema komme ich später. Am GK selbst habe ich auch ein paar Veränderungen vorgenommen. Eine Rücklaufanhebung (60°C) und ein Zugbegrenzer wurden hinzugefügt. Früher lief die Heizung per Schwerkraft. Innerhalb des Kessels befindet sich ein Prellblech, welches ich unterhalb der Gussrippen angebracht habe. Es gab wohl damals einen GK mit einem sogenannten Katalysator innerhalb. Dies ist bei mir nicht der Fall. Das Prellblech sorgt dafür, dass die Heißen Gase nicht direkt in den Schornstein sausen und vorher noch einen zusätzliche Runde durch den Ofen drehen. Näheres später mit Fotos und einem Video.
    Unten im Ascheraum befindet sich ein Hohlziegel. Diese sorgt dafür, dass sich auf dem Rost länger ein Glutbett hält und die Primärluft das Glutbett nicht "auskühlt". So etwas wie Sekundärluft gibt es bei diesem Kessel leider nicht, da er für Kohlen ausgelegt war. So eine Flammenbildung und so einen Verbrennungsprozess wie bei Holz kann man schlecht regeln.


    Ich gebe zu, dass beim Anheizvorgang sichtbar Rauch aus dem Schornstein kommt. Wenn er jedoch seine Vorlauftemperatur von 80 - 90 °C erreicht hat, sieht man oben am Schornstein fast nichts. Die Abgastemperatur 80 cm hinter dem Austritt vom Ofen gemessen beträgt in diesem Fall zwischen 170 °C und 210 °C. Keine 300 °C, wie man es ab und zu lesen kann. Während des Anheizvorganges, kann es schon vorkommen, dass er die 280 °C erreicht. Aber das nehme ich in Kauf, um schnell auf meine 80 °C im Vorlauf zu kommne.


    Also wer hat einen GK und hat diesen durch einen Holzvergaser ersetzt? Ich habe auch Beiträge gelesen, bei denen der Holzverbauch nicht den gewünschten Effekt hatte, wie eigentlich gedacht. Also 90 % Wirkungsgrad HV und 45 % Wirkungsgrad GK = Holzverbrauch halbiert???


    Liebe Grüße


    Lievia

  • ich habe neulich mit jemandem gesprochen, der von bis zu 500 Grad Abgastemperatur seines GK berichtete.
    Problem ist wohl, daß man für halbwegs normale Abgastemperaturen den Füllraum nicht voll machen kann, sondern alle Nase lang ein Holzscheit nachlegt. Legt man den GK voll, hat man die 500 Grad im Schornstein. So hatte ich das jedenfalls verstanden.
    Da ist ein Holzvergaser natürlich schon ein gewaltiger Fortschritt - wobei dazu auch der notwendige große Puffer gehört.

  • Hallo Lievia,


    die angegebenen Leistungen bei den GK`s erreichen man nur, wenn man die mit Kohle oder Koks heizt. Diese Kessel sind reine Kohlekessel und dürfen nach neuesten Verordnungen nicht mit Holz betrieben werden.
    Zu den Werte kann ich leider auch nichts sagen. Als ich meine Heizung mit dem GK 21 betrieben habe, fing ich erst an mich für die gesamte Problematik des Holzheizens zu interessieren. Auf Werte, wie Abgastemperatur, Rauchentwicklung, usw. habe ich nicht geachtet.
    Das Offenrohr wurde jedenfalls sehr heiss und ich empfand die ganze Sache durch das ständige Nachlegen als sehr unpraktisch. Nach nur 1 Monat des Heizens habe ich mich dann auch schon zum Umbau entschlossen.


    siehe auch:


    http://www.haustechnikdialog.d…1672/DDR-Gusskessel-GK-21


    MfG
    manitonka

  • Hallo Lievia!


    Ich wollte auch zwei Boliden (2x165kw) mit Typenschild "Koks" wiederbeleben. Der Schorni stellte sich sofort quer.
    Habe dann den Oberbezirksschornsteinfegermeister eingeladen und der kam dann standesgemäß in einer schwarzen 500er S-Klasse vorbei.
    Der nette Mann erteilte mir großzügigerweise eine Ausnahmegenehmigung für zwei Jahre, wenn ich die uralten Kessel mit den montierten Ölbrennern betreibe.
    Von Koks riet er mir ab...da die geforderten Emissionswerte eh nicht erreicht würden.


    Weiter sagte er: "Holz habe auf diesen wassergeführten Rosten NICHTS ZU SUCHEN!"


    Frage: Kommt da in nächster Zeit eine Messung auf Dich zu?


    Wünsche Dir noch viel Glück!


    Bommes

  • Hallo bommes
    Nur so aus Neugierde.Was kostet eine T Koks bei euch,kann man sich das heute überhaupt noch leisten?Abgesehen davon das dem Schorni sowieso nicht passt.bei uns kostet die T brech 2 495 eur,da kommt aber noch die Kohle-abgabe und die Zustellung dazu.
    Horst1

  • Hallo, ich bin immer noch am Ball und wollte mich mal wieder zurück melden. Ich habe ein paar Erfahrungen sammeln können und möchte diese für interessierte Leser kundtun.


    Ich betreibe nun meinen GK21 mit einem 2300 Liter Pufferspeicher. Es gibt eine Rücklaufanhebung auf 62 °C +/- 2K und eine Grundfoss Pumpe auf Stufe III laufend (90 Watt wohl). Also das System läuft wunderbar und dank des Puffers sind die Zeiten des Überkochens und bullern der Heizung Geschichte. Der 300 Liter Pufferspeicher sorgt für einen Maximalen Druckanstieg von 0,6 bar. Das kalte System hat einen Druck von 1 bar und wenn es an die Grenzen kommt einen Druck von ca. 1,6 bar.


    Ich muss deutlich häufiger rauslaufen als früher, da der Kessel jetzt nicht mehr durch die Luftzufuhr abgewürgt wird, sondern genug Sauerstoff bekommt und "besser" verbrennt. Das ist auch am Schornstein zu sehen. Das man nichts mehr sieht ist übertrieben aber man sieht nur noch eine schwache Rauchfahne [Leider :( ]


    Ich dachte eigentlich, dass der Kessel mit einem zusätzlich angebrachten Prallblech (sorgt für eine längere Verweilzeit im Ofen) und der "saubereren Verbrennung" durch genügend Sauerstoff + einer Rücklaufanhebung, einen guten Wirkungsgrad bietet. LEIDER NEIN.


    Ich habe noch keine Lösung aber ich bitte auch mal andere Holzvergaserbesitzer diesen Test wenn möglich zu vollziehen. Es ist nur ein grober Anhaltspunkt aber er gibt schon mal die Richtung an.


    Folgendes habe ich gemacht:


    1. Pufferspeichertemperatur Oben, Mitte und Unten im KALTEN Zustand gemessen. Hieraus die gemittelte Temperatur ermittelt
    2. Holzmasse bestimmt: Jede Holzladung wurde vorab gewogen.
    3. Solange heizen bis der Pufferspeicher von oben bis unten die gleiche Temperatur hat (in Etwa) und hieraus auch die gemittelte Temperatur ermitteln. Dabei ist es wichtig, das keine Wärme zwischendurch abgezapft wird.
    4. Berechung:


    Holzmasse [kg] * 4,2 [kWh/kg] (Esche) = Energieinhalt Holz in das System [kWh]
    ( gemittelte Temperatur Ende [°C] - gemittelte Temperatur Anfang [°C] ) * 4,18 kJ/kg*K * Pufferspeichervolumen [kg] / 3600 = Energieinhalt gespeichert im System [kWh]


    Wirkungsgrad = Energiegehalt gespeichert im System [kWh] / Energieinhalt Holz in das System [kWh]


    Wenn ich das mal so rechne, komme ich auf einen Wirkungsgrad von 38 %


    Sicherlich habe ich die Leistung der Pumpe nicht mit berücksichtigt und die Energie in den Stahlrohren aber viel besser wird es dadurch auch nicht.


    Jemand von euch schon mal eine solche Betrachtung vorgenommen?

  • Hallo Lievia,


    setze einmal 3,2 bis 3,5 KWh/kg für das Holz ein, dann wirds etwas besser, aber über 50 % wirst Du trotzdem nicht kommen.


    Evtl. liegts an der Ofenkonstruktion? Kohlekessel, keine Lambda, keine Sekundärluft....


    Einfache Vergleichsformel für Dich:


    Temperaturdifferenz x 3 x 1,16 = KWh (Energie-Eintrag in den Puffer)


    3 - entspr. den 3000 Ltr. Puffervolumen;
    Temperaturdifferenz - entspr. Differenz zwischen kalt und warm in °C;


    Da kannst Du einmal grob abschätzen, was Du mit einem modernen Holzvergaser sparen kannst.



    mfg friedrich

  • Deine Rechnug ist mit den 38% schon ganz Richtig -
    ich hatte einen GK31 und bin im schnitt nur
    auf 40% gekommen- das beste waren mal 47% .
    Geh zum schrotthändler und mach ihn zu Geld . ;)


    Mfg Sveni

  • Hallo,


    ich habe nun den GK21 gegen einen HVS40 LC ersetzt. Bisher ist alles toll und der Komfort ist nicht mit dem des GK21 Kessels zu vergleichen. Einmal vollwerfen, anzünden und weggehen. Dann habe ich den Puffer fast komplett aufgeladen und parallel schon das Haus geheizt.


    Einen direkten Vergleich werde ich in den kommenden Wochen anstreben.


    Schöne Grüße

  • Hallo Lievia


    Das war sicher das einzig richtige :)


    Kenne 3 Hanseln die einen GK 21 hatten / haben, 2 sagen nie wieder, der andere heizt noch mit.


    Nun haben beide einen Holzvergaser (glaube es ist ein FHG von Fröling), meinten 50% weniger Verbrauch, und ein höherer Komfort durch die 1/2 meter Scheite.


    Ich hatte letztes Jahr noch eine DDR Försterheizung (die war mit 14 kW angegeben, bei Kohle ... geschätzt bei Holz 7 kW oder noch weniger, keinen Puffer ...) man war nur am anlegen .... dazu das ganze Holz machen, es gingen nur 33 cm Scheite rein.


    Auch von mir aus nie wieder.


    Möchte auch meinen das sich der Holzverbrauch mit einem Holzvergaser (Fröling S3 21 kW + 2000 ltr. Puffer) halbiert hat.


    Ich war letzte Woche bei einem im Dorf um Ihn sein Holz mit dem Sägespalter auf zu arbeiten, er hat 2 GKs zusammen geschraubt, und dennoch mußte ich 38cm am Sägespalter einstellen, 1/2 Scheite passten nicht rein.


    Das lustige, glaube er hat sich 2 fuhren Holz bringen lassen (a 30 Raummeter), seine Holzlager wurde voll gemacht (mit 15 Raummeter), er meinte in 4 Wochen soll ich noch einmal vorbei kommen, da hat er die 15 Raummeter durch geblasen (ist ein relativ großes Haus).


    Meine Meinung, alles hat seine Zeit so auch der Gussglieder Kessel, er ist nicht für Holz gedacht, und somit auch ein Holzvernichter.


    Von der Haltbarkeit dieser Kessel, können sich heute produzierte aber eine Scheibe abschneiden.


    MFG bashy

  • Erstaunlich, was man so alles über den GK21 weiß.
    Es wurde viel gefachsimpelt aber Fakten fehlen überall.
    Der Heizkessel wird nicht bis zum Erbrechen vollgestopft, sondern nur 1/3 gefüllt.
    Es darf auch ein Kohle, Koks Holzgemisch sein.
    Die Drosselklappe muß wie beim Kachelofen nach dem Verbrennen geschlossen werden.
    Zusätzlich muß ein Feuerungsregler die Luftzufuhr wärend des Abbrandes regeln.
    Also mit den Nachlegen, das wird nicht ausbleiben. Man kann in der Regel mit 4 bis 5 Stunden rechnen.
    Natürlich reicht das nicht bei minus 20 Grad zuzüglich straffen Wind. Da wird sich die Heizperiode wahrscheinlich mehr als verkürzen. Aber alle anderen 11 Monate im Jahr kommt man gut zurecht.
    Dafür ist der Anschaffungspreis eben günstiger.
    Im Winter 2013/2014 habe ich für knapp 600 Euro Kohlen gekauft. Wie hoch war Eure Heizkostenrechnung inkl. Strom für Pumpe usw. . Bei Schwerkraft benötigt man keinen Strom.
    Nun zu den Abgaswerten. Bei vernünftigen Bestückung des Ofen (ca. 1/3) sind die gewünschten Abgaswerte mit Kohle, Koks oder Holz oder als Gemisch ohne weiteres erreichbar. Man muß eben die Zeit haben und öfters nachlegen können. Das ist wie mit dem Auto, wer nicht fahren kann, soll sich nicht an Lenkrad setzen.
    Und wer nicht weiß, wie ein GK21 gefeuert wird, soll sich eine vollautomatische Ölheizung leisten.
    Wenn ich mir ein Haus baue, dann reiße ich nach 10 Jahren das Haus nicht ab. Also sollte eine Heizungsanlage auch ein paar Jahre seinen Dienst tun. Der GK schafft es durchaus auf 30 Jahre und mehr.
    Nebenbei bemerkt bin ich gelernter Heizungsmonteur. Mein Vater war Heizungsmonteur. Und mein Neffe ebenso.
    Die älteste Heizung, welche ich erneuert habe, was im Schloß Riesa am Hafen. Die Heizkörper und Stahlrohre waren sehr gut erhalten. 50 Jahre hat die Heizung gehalte. Was das für CO2 Kosten gespart hat für die Produktion einer neuen Heizungsanlage. Durch die Kurzlebigkeit unserer Produktiongüter wird mehr CO2 erzeugt als ein Holzfeuer im Ofen. Die riesigen Waldbrände hat die Natur seit Millionen Jahren wieder selbt regeneriert.

  • Ich war 12 Jahre lang auch ein stolzer Besitzer GK 21 zu DDR Zeiten. Ich habe im Jahr ca. 10 to Steinkohle/Koks/Braunkohle verheizt um unsere ca. 160 m² Wohnfläche warm zu bekommen. Er hatte eine sehr große Heizfläche er stammte aus einer Gärtnerei.
    Ein Holzfeuer angemacht und dann den Füllraum voll gefüllt bis oben, denn er brannte unten seitlich weg in den Kanälen hoch und in der Mitte dann nach hinten weg. Der Vorbesitzer hatte in diesen hochsteigenden Kanälen kleine Ketten reingehängt und sagte dadurch ist die Kesseltemp schneller gestiegen und hat auch länger geheizt. Ich habe sie drin behalten. Man kann sie mit unseren heutigen Turbos vergleichen. Ich mußte auch jede Woche Ketten raus und die langen Kanäle mit einer flachen langen Drahtbürste reinigen. Wenn ich es mal vergessen hatte war nach dem anheizen der Kessel vor lauter Qualm nicht mehr zu sehen. Die Luftklappe hatte ich nach der Kesseltemp eingestellt und funktionierte einiger maßen gut. Abgastemp war unseren heutigen entsprechend jenseits von gut sie lag zwischen 200° und 280°. Der Schorni hatte manchmal etwas aus zu setzen wenn er durchs Dorf fuhr und die schwarze Fahne sah wenn ich gerade Steinkohle geheizt habe klingelte er und sah sich alles an und fuhr weiter.

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


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