Rücklaufanhebung bei Edelstahlkessel

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.305 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Holz-ET.

  • Hallo in die Expertenrunde,


    hat jemand gesicherte Erkenntnisse oder Erfahrung, ob bei einem Edelstahlkessel die RLA wie bei normalen Stahlkesseln gefahren werden soll/muß?


    Meine Idee dahinter ist folgende:


    größeres Delta t im Kessel, also kleinerer Volumenstrom, also kleinere Verrohrung, also kleinere Pumpe, vielleicht sogar höherer Wirkungsgrad.


    Die notwendige/gewünschte Pufferladetemperatur mit der Kesselumwälzpumpendrehzahl regeln.


    Ich habe vor längerer Zeit in diesem Forum einige Beiträge zu dieser Thematik gelesen, finde sie aber nicht wieder. :silly:


    Grüsse
    Edmund

  • HJH,


    Danke für den Link,


    ich nehme an, Du hast damit die Berechnungsmöglichkeit der Verrohrung gemeint.


    Das ist aber nicht mein Problem, sondern die kleinere Verrohrung usw. wäre eine willkommene Folge der evtl. möglichen niedrigeren RL-Temperatur in den Kessel. Diese könnte ja auch Negativauswirkung auf den Verbrennungsvorgang haben.


    Der von mir angesprochene Punkt ist in erster Linie Kondensat/Korrision bei niedriger RL-Temp. als ca 60°C. Dies ist ja bei Edelstahlkesseln vielleicht vernachlässigbar.


    Solltest Du aber noch auf einen anderen (von mir aber übersehenen) Punkt hingewiesen haben, bitte ich um einen Tip. Vielleicht habe ich heute schon wieder zu viel gelesen. :)


    Grüsse
    Edmund

  • Hallo


    wenn die Rücklaufanhebung direkt am Kessel sitzt hast du solange das Wasser mit 30-40 Grad aus dem Puffer kommt einen kleinen Volumenstrom zwischen Puffer und Kessel, die Probleme einer sparsamen Verrohrung treten erst auf wenn Puffer fast voll ist und das Wasser mit einer wesentlichen höheren Temperatur im Rücklauf ankommt, zu Bedenken ist das ein geringer Wasserumlauf im Kessel evtl zu örtlichen Überhitzungen führen kann



    Gruß Willi

  • Hallo ,


    Kondensat ist trotzdem vorhanden .
    Es macht nur angeblich keinen Schaden .
    Ich habe schon gesehen wie die schwarze Pampe die Füllraumwände runter lief .
    Wenn man Glück hat läuft das Zeug in die Primärluftöffnungen .
    Pumpenleistung und Verrohrung müssen trotzdem stimmen , denn der Pufferrücklauf kann auch auf 60°C steigen und dann schaltet der Kessel ab .
    Also Verrohrung und Ladepumpe entsprechend auslegen .

  • Hallo,


    größeres Delta t im Kessel, also kleinerer Volumenstrom, also kleinere Verrohrung, also kleinere Pumpe, vielleicht sogar höherer Wirkungsgrad.

    ein kleiner Volumenstrom ist nicht sinnvoll, da dadurch der Wirkungsgrad des Kesselwärmetauschers sinkt.


    Die mögliche Kondensatmenge ist auch nicht zu unterschätzen, da bei der Verbrennung von Holz (Zellulose) eine Menge Wasserdampf entsteht. Einmal aus der Holzfeuchte aber der wesentlich größere Anteil entsteht bei der Wasserstoffverbrennung.
    Hier ein Beispiel für eine Ofenfüllung bei ca 100 l Füllraum (Hartholz):


    Verbrennung von 30 kg Holz mit Holzfeuchte u =16 %


    (Theoretische Mengen)
    Asche: 0,26 kg
    Wasser aus Holzfeuchte: 4,14 kg
    Wasser aus Verbrennung: 14,22 kg
    CO2 aus Verbrennung: 41,70 kg


    Man sieht also, selbst wenn man das Holz auf 0% Holzfeuchte trocknen würde (ca. 26 kg), hätte man in unserem Beispiel immer noch 14,22 kg Wasserdampf.

  • Moin!


    Nur mal zum sparen bei der Verrohrung:
    Kupfer:
    35mm 5m 54,20€ jeweils + Steuer
    42mm 5m 69,55€
    54mm 5m 111,70€
    Stahl, schwarz:
    DN32 6m 85,80€
    DN40 6m 97,80€
    DN50 6m 137,40€


    Was spare ich denn bei der Verrohrung durch die gesenkte Rücklauftemperatur???
    Pfennige!


    Holz ist kein Erdgas bei dem das Kondensat aus reinem Wasser besteht, das Kondensat bei Holz ist wesentlich bösartiger. (auch ohne Imprägnierungen o.ä.)
    Hinzu kommen noch die stärkeren Verspannungen im Material.


    Gruß
    Chris

  • Guten Tag in die Diskussionsrunde,


    konnte mich 2 Tage nicht drum kümmern, deswegen erst heute eine Rückmeldung auf die letzten Beiträge. Als Erstes wieder danke für die Argumente an alle Teilnehmer.


    chris:


    kleiner Widerspruch meinerseits bezüglich Einsparung durch Verrohrung: wären für Rohr, Fittinge, Hähne, Pumpe, Spirovent, usw. ca 150 € weniger zzgl. weniger Stromkosten, ok, nicht weltbewegend, wie war das noch mit dem Kleinvieh? Ebenfalls wichtig für mich wäre der etwas geringere Platzbedarf und der geringere Kraftaufwand, da schwarze Verrohrung und keine elektrische Kluppe (wehe, hier spricht einer von Faulheit), der vermeintlich bessere Wirkungsgrad stand auch noch im Raum.


    Die gravierenden Gegenargumente:


    Chris und Willi: stärkeren Verspannungen im Material und örtlichen Überhitzungen


    Stefan, Hartmut, sucof, chris: agressive Kondensatpampe usw.


    Stefan und Hartmut: Wirkungsgradverringerung (eindrucksvoll belegt)


    sprechen eine so klare Sprache, daß ich inzwischen (wieder) weiß und endgültig eingesehen habe, daß der Volumenstrom im Kessel eigentlich nicht hoch genug sein kann. Gibt auch eine recht alte Diskussionsrunde von @rene angestossen (Beitrag #16198 und folgende), der mal die Flußrichtung vertauscht und ca 8 - 10m³/h Kesseldurchlauf getestet hat. Das hatte ich schon wieder vergessen gehabt. Tröstet mich, daß Stefan den Volumenstrom zuerst auch vergessen hatte :) .


    Noch ein Hinweis zu dem auch oben angesprochenem Punkt: wenn die Puffer voll sind, steigt die RL-Temperatur ... :


    Dieses Problem hatte ich im Vorfeld, auch weil die Puffer nur 1" Anschlüsse haben, folgendermaßen angepackt:


    Kessel 40 Kw, Puffervolumen 6 Dosen a 750 L = 4.500 L, also mehr als ausreichend. Der sechste Puffer ist hier sozusagen als Temperatur-Sicherheitsreserve und Wärmedämmschleife zum ADG vorgesehen. Ich hatte eben 7 von diesen Dosen. Gut, mit (bösem) Vorsatz ist auch der letzte Puffer bis zum Stehkragen vollzukriegen, aber dann muß halt die Kesselregelung und zur Not die TAS einspringen.


    Nochmals danke und Grüsse
    Edmund

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