Hallo zusammen,
Ich bin ein HV-Neuling, wir haben letztes Jahr ein älteres Haus mit 260m² Wohnfläche (inkl. Büro) (Heizwärmebedarf ca. 90kWh/a) gekauft, kernsaniert und eine neue Heiztechnik eingebaut, bestehend aus einem Hargassner HV30 (30kW) Holzvergaser, 2000l Schicht-Pufferspeicher und 25m² heizungsunterstützenden Solarthermiepanele-Indach-Flachkollektoren (Warmwasser wird mit Frischwassermodul gemacht).
Im Haus sind vorwiegend Heizkörper, bis auf ca. 40m² (Fußbodenheizung) angebracht.
Im Winter sind wir mit 1x Buchenholz vollräumen am Tag gerade mal so nachgekommen, an richtig eisigen Tagen (-15°C) mussten wir 2x am Tag einräumen.
Trotz 1x am Tag einräumen, ist es oftmals in der Früh etwas frisch und unaufgeheizt gewesen (wir haben gerne so 21,5-22 °C), gerade so, dass es ein bisschen unangenehm ist (19,5-20 °C hat es aber sicher noch gehabt).
Es war also nicht schlimm, aber top zufrieden waren wir mit dem Wärmekomfort auch nicht.
Bis mir diese Tage jetzt das Holz zu Neige ging (was zum zusammenschneiden ist noch da), und ich die elektrische Heizpatrone (Kraftstrom), die im Puffer drinnensteckt, für zwei Tage aktiviert habe.
Plötzlich war in der Früh eine richtig angenehme Raumwärme da, wo es an nichts gefehlt hat.
Die Heizpatrone (mittig im Puffer installiert) habe ich zufällig so eingestellt gehabt, dass im obersten, wärmsten Pufferbereich immer ca. 48°C erreicht wurden. Im Heizkörper-Vorlauf kamen also auch nicht mehr als 45°C an, und trotzdem war es bei Außentemperaturen um die 1-2 °C richtig schön warm, die Heizkörper glühten nie.
Mein Verdacht geht jetzt in die Richtung, dass die oft 60-70 °C, die bei dem Verbrennungsvorgang gleich in den Vorlauf gingen, einfach zu viel waren, und die angenehme Gleichmäßigkeit dadurch nie erreicht werden konnte. Klar war der Puffer auch oft bis 90% geladen, und hatte an oberster Stelle 80 °C drinnen, aber ich glaube dieser heiße Vorlauf ist zu schnell verpufft, und die Vorlauftemperaturen waren dadurch zu schnell wieder auf unter 40°C, und dadurch kein gleichmäßiger Wärmekomfort gegeben...
Es ist auch zu sagen, dass die meisten Heizungsrohre, vor allem im EG minimalst bis schlecht isoliert im Wandverputz liegen (Altbestand), und hier sicherlich auch ein gewisser Wärmeentzug gegeben ist, der im Hochtemperaturbereich evtl. mehr verliert als bei 40 °C.
Bei dem Haus ist eigentlich nur das Dach halbwegs gut isoliert (20cm Isozell), und eine große Fassadenseite (ca. 25cm Dämmwolle), der Rest sind 40cm Vollziegelwände bzw. Natursteinwände, ohne Wärmeputz, etc. (was wir die nächsten Jahre noch ändern wollen), die Fenster sind Kastenfenster, die aber nicht zugig sind, und somit glaube ich gar nicht so schlecht sind, als deren Austausch wert wäre...
Was habt Ihr für Erfahrungen im Vorlaufbereich, und was meint Ihr zu meiner Theorie, auf die ich per Zufall gestossen bin?
Innerhalb der Heiztechnik habe ich die Möglichkeit die Vorlauftemperatur elektronisch einzudrosseln, das ist überhaupt kein Thema, aber bevor ich zuviel herumprobiere, würde ich auch gerne Meinungen hören.
Der Holzverbrauch lag heuer bei 13 Raummeter Buchenscheiter, die Solaranlage brachte diesen Winter, wie bei fast allen nördlich der Alpen, aber eigentlich bis Anfang März nichts runter, jetzt schon wieder.
Ich möchte eigentlich zu dem Ziel gelangen, dass ich mit 1x am Tag einlegen, eine komfortable Raumwärme zusammenbringe, klar habe ich noch Potential im Dämmen von ca. 150 m² Fassade mit Isolierputz bzw. Dämmwolle, aber evtl. gehts auch mit geschickter Heiztechnik....
lg, Wolfgang