Planung einer neuen Heizungsanlage - Mit oder ohne Solarthermie? - Hichi86

Hallo und Herzlich willkommen!

Liest sich alles als ob du dich hier schon ein wenig umgesehen hast.

Was die HV Anlage angeht denke ich passt das schon.Erstaunlich das der alte 15KW Kessel scheinbar für den Grundwärmebedarf des Hauses ausreicht ?
Wird wohl ab 0 C° kaum zu schaffen sein oder?

Beim Puffervolumen sind 1000l mehr bestimmt nicht verkehrt sofern das möglich ist.

Zu Solar: Es kommt ebend drauf an was du alles in Eigenleistung bewerkstelligen kannst.

Zusätzlich musst du noch mindestens den Nachweiß erbringen das die Anlage von einer Person mit nachweislicher Ausbildung installiert wurde.
Würde mich wundern wenn du da keine möglichkeiten hast bei deiner Ausbildung.

Gruß Randy!

Auslegung einer Holzvergaseranlage

Die Grundlage bildet die Heizlast in kW eines Gebäudes.

Heizlast ist die Leistung in kW welche einem Haus ständig zugeführt werden muss um bei regional niedrigster Außentemperatur ein gewünschte Raumtemperatur aufrecht zu halten.

Das aber 24h lang.
Damit ergibt sich die benötigte Energie für 24h mit : Heizlast in kW x 24h = Energie in kWh

Ist die Heizlast nicht bekannt, dann kann man nach der "Neuen Schweizer Formel" (mal googeln), bei bekanntem bisherigen Energieverbrauch, die Heizlast ermitteln.

Angenommen die Heizlast beträgt 8kW.
Dann ergibt sich daraus die benötigte Wärmeenergie in 24 h bei kältester regionaler Außentemperatur mit : 8kW x 24h = 192 kWh.

Mit einem 15 kW Holzvergaser muss dieser HV, 192kWh / 15kW = 12,8 Std in Betrieb sein.

Beträgt die Laufzeit dabei für eine Füllung ca. 4h, dann muss der HV, 12,8h / 4h = 3,2 mal gefüllt werden.

In den 12,8h Betriebszeit des HV wird gleichzeitig Wärme in die Heizung als auch in den Speicher geladen.
Bei richtig gewählter Hydraulik, ist damit sofort beim ersten Füllen des Speichers, auch Wärme für die Heizung vorhanden.

Das Haus muss damit in der restlichen Zeit der 24h eines Tages, 24h – 12,8h = 11,2h, aus dem Speicher beheizt werden.

Die dazu benötigte eingelagerte Wärmeenergie beträgt damit 11,2h x 8kW = 89,6kWh.

Geladen wird der Speicher mit ca. 80°C.
Die Rücklauftemperatur wird einmal mit 30°C angenommen.
Damit beträgt die Temperaturdifferenz, 80°C – 30°C = 50°K

Die benötigte Wassermenge und damit die Speichergröße berechnet sich damit aus:
m[Ltr] = Q[kWh] / (0,001163055[kWh/kg°K] * 0,9832[kg/Ltr] * Temp.Diff[°K])
= 89,6 / (0,001163055 * 0,9832 * 50
= 1567 Ltr.

Die benötigte Mindestspeichergröße wäre damit ca. 1600Ltr oder besser aufgerundet 2000Ltr.
Je nach Größe eines HV sollte mindestens etwas mehr wie 1 Füllung in den Speicher passen, sonst geht der HV zum Ende des Abbrandes in Schwelbrand über.

Da die Rücklauftemperatur sehr stark die Speichergröße bestimmt, ist die Heizungsregelung auf niedrigste Rücklauftemperatur zu optimieren.

Mit einer zu kleinen Anlage wird man viel Zeit zum Auflegen verbringen.
Dafür ist die Gesamtanlage billiger.

Mit einer zu großen Anlage hat man halt ALLES größer, das kostet dann auch schon mehr.
Man hat aber dann mit 1 Abbrand Energie für einen oder mehr Tage.

Da muss man halt zwischen Geldbeutel und Bequemlichkeit einen Kompromiss suchen.

Zu einer Solaranlage benötigt man auch Speicher.
Diese sind nun mal bei einer HV-Anlage schon da.
Damit sind die Anschaffungskosten schon etwas reduziert. Da im Winter die HV Anlage in Betrieb ist und im Sommer die Solaranlage.

Probleme wird es bei 4 Parteien mit der Abrechnung geben.
Da gibt es rechtlich ein paar zu klärende Fragen.

Mfg
HJH

Guten Morgen!

• Hast du schon eine Heizlastberechnung erstellen lassen, um hier einen Grundwert zu haben? Vom Bauchgefühl her würde ich sagen knapp um/unter 18kw
• die Angabe mit 55L/kw beim Puffervolumen halte ich für realitätsfern. Es kann doch aus dem Kessel nur raus, was durch Holz rein getan wird. Daher Füllraum x 18 und du landest in etwa bei 4000 Liter.
• Die Sache mit dem Warmwasser ist für mich nicht so leicht zu beurteilen, vor allem da du Mieter drin hast. Hochwertige elektronische Durchlauferhitzer und kurze Wege sind sicher nicht schlecht. Auch der Vorteil mit der Abrechnung. Bei ner zentralen WW-Verteilung möchte man ja auch ne Abrechnung haben die nicht anzufechten ist. Vom Bauchgefühl her würde ich es so lassen.

Zur Förderhöhe:

Bei der Bafa gibt es eine Erhöhung der Zuschüsse um 20% wenn Öl oder Gas ohne Brennwert ersetzt wird. Falls der alte Holzkessel nicht gefördert wurde, wird ja streng genommen der Ölkessel ersetzt.
Diese Erhöhung gilt für Biomasse und Solar. Dann kommt noch Kombibonus und Kesseltausch oben drauf = 1000€.

Für einen Pelletkessel gibt es übrigens auch ohne neuen Puffer 3000 € von der Bafa und 2500€ von progres.nrw (Puffer muss nur nachgewiesen werden in NRW), oder 80€/kw ja nachdem was besser ist.

Als Back up, oder wenn mal keiner zum Holznachlegen da ist, ist der Pelletkessel bestimmt eine Alternative, kostet ja mit den Förderbeträgen fast nichts.

Also Förderung Bafa HV: 2400,- + Kesseltausch 500,-+ Kombi 500,- + Solar 200,-/m²
progres.nrw: 1400,- HV; 90,-/m² bis 20m²(mehr fördern die nicht)

Pelletkessel: Bafa min 3600,- oder 96,-/kw(+20%) progres.nrw 2500,-

Bei der Bafa auch mal die ertragsabhängige solare Förderung durchrechnen, das kommt aber auf die Kollektoren an. Der Förderbetrag kann sich dann nochmal erhöhen.

Hallo,

Über Förderprogramme kann ich nichts sagen.

Grundsätzlich ist es doch die Frage wie du heizen willst.
Im Winter mit dem HV.
Im Sommer mit der Solaranlage.

Bei einer Solaranlage hast du im Winter fast nichts und im Sommer den totalen Überschuss.
Da stimmt das geflügelte Wort:
Man kann ÖL sparen aber nicht unbedingt Geld.
Hängt halt von der Sonne ab.

Mit beiden gleichzeitig geht auch, aber eingeschränkt.

Kommt halt darauf an wie groß du alles machen willst.

Da wären wir wieder bei der Grundsatzfrage.
Wie groß ist deine Heizlast?

Wenn die 6 kW stimmen für ein 4 Familien Haus, dann hast du gut gedämmt.

Zur Auslegung ist es jetzt noch wichtig deine Rücklauftemperatur zum Speicher zu wissen.

Dein Vorhaben zu einer FRIWA ist auch erst einmal gut.
Da sollte es aber nicht die billigste sein.
Da musst du auf die Rücklauftemperatur achten.
Die sollte bei max. Schüttleistung nicht über 30°C liegen.

Ich kann dir hier eine Rechnung einstellen wenn du mir deine Rücklauftemperatur noch mitteilst.

mfg
HJH

Solarförderung NRW:

Scheint so zu sein. Dann soviel aus Dach wie möglich, am besten Röhrenkollektoren mit wenig Abstand zwischen den Röhren - da gibt's die meiste Förderung wegen der größeren Bruttofläche.

Von der Leistung her reichen auch gute Flachkollis, sind billiger, kommt auf die Dachausrichtung an. Große Flächen über 20m² sind aber hydraulisch schwieriger anzubinden.
Bei Röhren habe ich schon 40m² an ein 22 mm Kupferrohr angeschlossen (lag schon in den Wänden), funktioniert, besser wäre natürlich ein 28mm gewesen.

Solaranlage immer selber zusammenstellen und aufbauen, bleibt dann Geld über . Und kein Spiralrohr für längere Strecken, die Pumpe muss dann richtig ackern (einfach mal durchpusten).

20m2 incl. allen Teile und Speicher (1000l Puffer und 500l WW) kosten weniger als 5000,-€ und 36 m² keinesfalls 11500€ und das auch noch ohne Speicher! Da scheint die Rendite sehr gut zu sein.
Einfach mal in der Bucht suchen, 30m² Röhren gibt's da schon recht günstig. Einfach mal ein paar Anbieter anschreiben. Meine Erfahrung zeigt aber, dass der Preis bei Änderungen immer sehr schnell ansteigt.
Besser also alle Teile einzeln aussuchen und kaufen, spart noch mal was und man ist unabhängig z.B. bei der Steuerung oder MAG-Größe usw.

Auch mal die Bafa-Innovationsförderung nach Ertrag durchrechnen, könnte sich lohnen bei einer größeren Anlage.

Förderanträge sind doch keine besondere Anstrengung. Es gibt durchaus Unternehmen die einem "Bausätze" verkaufen (HV-Pelletkessel und Solar im Selbstbau) und die Anlage dann als gesamtes Inbetriebnehmen und auch bestätigen. Dann hat man alles erforderliche zusammen. Für Solar muss nur die fachgerechte Planung/Montage nachgewiesen werden.

Steam-back ist nur nötig um bei Stagnation deren Folgen zu verhindern. Bei ausreichender Puffergröße und möglicher Stellfläche sehe ich keinen Vorteil gegenüber normalen Glykolanlagen.

Du hast zwar genug Holz für einen HV. Aber bedenke auch, es kann/könnte mal eine Störung/dringende Wartung etc am HV auftreten und es ist richtig kalt. Du als Hausbesitzer kannst Dir mit Heizlüfter usw helfen aber wenn Du Mieter hast kann da ein Problem auf Dich zukommen. Deshalb raten wir jedem eine "Notheizung" im Haus zu haben. Einige sagen alle alte Heizung raus es reicht doch ein Wäremerzeuger und gut is. Wer viel unterwegs bzw außer Haus ist, dem raten wir dann auch noch sich mal Pellet Heizung zu überlegen. HV anheizen die Puffer so weit sie kommen vollheizen mit der füllung. Wenn der HV aus ist springt automatisch (durch die entsprechende Reglung) Pellet an und heizt weiter. Du brauchst keine Bedenken zu haben und kannst auch mal länger weg bleiben.

Mir bereiten weiter oben die angenommenen 6KW Wärmebedarf des Hauses Bauchschmerzen.

250qm ...

Welche Aussentemperatur wird denn überhaupt bei der Berechnung angenommen?

Ich würde gerade bei Vermietung auf eine Anlage setzen die genug Reserven hat.
Da es sich bei Attack mehrkostentechnisch in Grenzen hält empfehle ich keine zu knappe Auslegung. Beim Puffer kann man ja schauen wenn man kosten sparen will ob man nur das geforderte Volumen der Bafa montiert und bei Bedarf erweitert.

Wofür braucht man Simulationen? In den Förderanträgen konnte ich keine Hinweise darauf finden.

Zur Eigenmontage:

Wenn in der Lehre Solaranlagen und Pelletheizungen errichtet wurden und der damalige Betrieb dies bescheinigt, sollte einer Selbstmontage der Anlagen nichts im Wege stehen.
Der regelungstechnische Teil ist meistens der schwierigere Anlagenteil.

Wollte gerade eine PN (private Nachricht) schicken, ging aber nicht.

Zitat von bastler01

Steam-back ist nur nötig um bei Stagnation deren Folgen zu verhindern. Bei ausreichender Puffergröße und möglicher Stellfläche sehe ich keinen Vorteil gegenüber normalen Glykolanlagen.

Hallo,

Nunja, der Wirkungsgrad einer reinen Wasseranlage ist höher als bei einer Glykolanlage. Es gibt nur die Übertragungsfläche Kollektor - Wasser. Beim Glykol dagegen noch eine mehr. Kollektor - Glykol - Puffer (Oder Plattenwärmetauscher)
Zudem kann reines Wasser mehr Energie aufnehmen.

Nachteil ist der Frostschutz im Winter bei reinem Wasser...

Wenn Du bei den 260qm bezogen auf -14°C Außen tatsächlich nur eine Heizlast von 6kw hast, dann frage ich mich warum du dir nicht ne Gas- Brennwerttherme (Vitodens 300) rein hängst und gut ist?!

Alternativ Vitodens 343-W dann hast du WW mit Solar ergänzt.

Zitat von juergen

Du hast zwar genug Holz für einen HV. Aber bedenke auch, es kann/könnte mal eine Störung/dringende Wartung etc am HV auftreten und es ist richtig kalt. Du als Hausbesitzer kannst Dir mit Heizlüfter usw helfen aber wenn Du Mieter hast kann da ein Problem auf Dich zukommen. Deshalb raten wir jedem eine "Notheizung" im Haus zu haben. Einige sagen alle alte Heizung raus es reicht doch ein Wäremerzeuger und gut is. Wer viel unterwegs bzw außer Haus ist, dem raten wir dann auch noch sich mal Pellet Heizung zu überlegen. HV anheizen die Puffer so weit sie kommen vollheizen mit der füllung. Wenn der HV aus ist springt automatisch (durch die entsprechende Reglung) Pellet an und heizt weiter. Du brauchst keine Bedenken zu haben und kannst auch mal länger weg bleiben.

Jürgen, da muss ich dir teilweise widersprechen... Notnagel. Etc...
Wenn du eine gute Holzheizung dein eigen nennst...braucht es nun aber wirklich kein Backup im Hintergrund!
Meine Holzheizung ist noch nie ausgefallen, so dass wir eine kalte Bude hatten. ( unser Holzherd ist super und nicht mit dem Gedanken als Backup eingebaut worden)
Meine Eltern heizen ein 3 Fam. Haus mit Pellets... Auch ohne Notnagel... Und Daa gab es schonmal kalte Füsse, aber das sehen die Mieter eher gelassen, sofern es sich nur um einige Stunden handelt... Und nicht Tage daraus werden!
Wer seine Hütte ganz konfentionell mit einem Öler oder Gas beheizt... Was macht der dann, wenn seine Kiste streikt?
Keine normal beheizte Renditeanlage... ( wohnte auch mal ein Jahr lang in einem solchen Hasenstall!) hat ein Backup.
Bei guten Servicenetzen der besseren Hersteller, bekommst du jedes Ersatzteil, oder den Servicemann innert Stunden, bei mir war es auf jeden Fall so.
Einziger Grund für ein Backup, wäre allenfalls die Ferien oder Krankheitshalber bedingten Holzheizungsausfälle.
Gruess Ruedi

Hab es nun auch gefunden. getsolar Demoversion müsste doch ausreichen - die ist kostenlos.

Fachunternehmererklärung muss natürlich auch von Fachunternehmen ausgefüllt werden, das ist aber nicht das große Problem, s.o..

Besteht vielleicht noch Kontakt zum Lehrbetrieb?

Eine gut durchdachte Holzheizung braucht keine Rückfallebene.
Die Therme hab ich auch nur auf eindringlichen Wunsch meiner Großeltern installiert.

.....und beim Thema "Rückfallebene und Hamsterkäufe" kommt ein wenig Wehmut auf, wenn ich an meine alte Anlage denke: GK21, Schwerkraft-Thermostate, keine Pumpe....

aber so ist es halt, wo Licht da auch Schatten...