Küchenherd: Pelletofen ohne "Hilfsenergie"

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 17.205 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hans.

  • Irgendwie kommt mir da der Gedanke an einen Bimetall-Antrieb.


    Pellets werden weniger... Temperatur sinkt. Bimetall bewegt irgendwas und fördert damit neue Pellets.
    Pellets brennen. Die Temperatur steigt. Bimetall bewegt sich in die andere Richtung....
    Pellets werden weniger.....


    Dat is wie ene Dampfmaschin...


    Dann kommt mir die heftige Variante in den Kopf. Noch stärker als Bimetall ist Nitinol gegen eine Feder....


    Nur so ein Gedanke.

  • ...inzwischen habe ich das "Zahnradförder-/dosierelement" nebst Gehäuse und Lagerung in Hardware vorliegen
    und kann damit experimentieren.
    Funktion: im Prinzip ja, aber....
    die Pellets bleiben in der Zuführung wohl aufgrund der hohen Haftreibung in Relation zum geringen Schüttgewicht immer wieder stecken.
    Das System ist zu "sanft", da muss was mechanisches rein, das aufwärts stößt oder vibriert. (Exzenter, Nocke o.dgl.).


    Betrachtet man die etablierten BruteForce-Mechaniken Schnecke und Zellrad, so wirken die auf jeden Fall mit
    diskontinuierlicher Bewegung auf die Schüttung über ihnen und halten sie in Fluss. Stichwort "Mahlwerk".
    Fehlkonstruktion Förderschnecke


    Edit: durch den provisorischen Einbau des "roten" Federblechs, welches wiederum auf den Zähnen rappelt,
    kommen die Pellets in Bewegung. Wäre schon mal ein Lösungsansatz - nur leider hörbar.
    Kraftaufwand/Drehmoment => gering!


    HVS25LC / 3100l Puffer / 300l WW / 10m²SolarFK
    UVR1611 / Fubo ca. 180m² / Wahei 16m²
    Eigenbau Keramikventuridüse mit SekLuft-Spalt
    als Kesselsteuerung anstatt AK3000:
    UVR1611E NM/DE + CMI + MTX-Lambdamodul + LSU4.2

    Einmal editiert, zuletzt von hammax ()

  • Hallo hammax,


    wie läuft Dein Projekt?


    Ich habe gerade was interessantes gefunden:
    http://www.ebay.de/itm/Dosiere…=p2385738.m4383.l4275.c10
    Quelle: Siehe Link oben.


    Eine Dosiereinrichtung vom Thermoflux-Pelletkessel für 193,65 €.
    Leider steht nicht genau dabei, was alles zum Lieferumfang gehört.
    Wahrscheinlich das Gehäuse + Innenleben ohne Antriebsmotor.
    Damit könnte man kostengünstig und ohne großen Entwicklungsaufwand einen x-beliebigen Ofen umrüsten (allerdings mit Hilfsenergie).


    MfG Hans

  • Hallo Hans,
    ...der Zufuhrkanal durch die Rückfront meines Küchenherds ist schon den ganzen Winter im Einsatz.
    Allerdings ohne jegliche Dosiervorrichtung. Ab und zu schütte ich durch die Röhre einen Becher Pellets,
    wenn ich mit wenig vorhandener Restglut anheizen will.
    Ein Bündelchen Reisig (wie früher immer bei Oma gesehen) kann das aber genau so gut...
    Die Röhre ist normalerweise im Einlauftrichter mit einem lose aufliegendem Tonpfropfen/-deckel verschlossen.
    Da der Zufuhrkanal genau auf den üblicherweise darunter liegenden Glutherd "zielt", kann ich allein durch
    leichtes Anheben des Tondeckels einen Spalt erzeugen/einstellen durch den ziemlich effektiv Zuluft "pfeift"
    und das Glutnest, kokelnde Holzbriketts oder sonstiges schnell anfacht. (schon allein das war die Mühe wert)


    Das Gerät in dem von dir zitierten Bild sieht wie eine kurze Aufwärtsförderschnecke aus und bringt mich wieder zum Denken.
    Die Zellradgeschichte (womöglich mit Uhrwerk s.w.o.) war mir zu unsicher, klemmempfindlich und nicht genug hermetisch dichtend.
    Bruteforce scheint bei Pellets immer noch das Mittel der Wahl zu sein.

    HVS25LC / 3100l Puffer / 300l WW / 10m²SolarFK
    UVR1611 / Fubo ca. 180m² / Wahei 16m²
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  • Moin Moin!


    Ich habe kürzlich noch was interessantes zum Thema gefunden.
    Vor über 100 Jahren gab es schon einmal sogenannte Füllöfen bzw. Schachtöfen.
    Diese wurden mit Brennstoff befüllt (meist Kohle) und brannten dann über einen langen Zeitraum autonom.
    Brenndauern von über einer Woche sollen möglich gewesen sein.
    Die Zuführung und Dosierung des Brennstoffes erfolgt einfach nur durch Nachrutschen, also die Schwerkraft.
    Hier ist ein Artikel darüber:
    http://www.zeno.org/Meyers-1905/B/Zimmer%C3%B6fen


    Ich kann mir vorstellen, dass man was ähnliches für Pellets bauen kann.
    Zu überlegen wäre auch, ob man statt Pellets nicht besser Holzbriketts nutzt.
    Diese würden sich gut in einem (Schwerkraft-) Magazin "aufmunitionieren" lassen sind sind auch nicht teurer.


    MfG Hans

  • Hallo Hans,
    der kleine Schneckenförderer/-dosierer den du oben angesprochen hast, wäre schon das richtige Element.
    Ich habe jetzt einen Winter über Gluthaltung per Holzbriketts betrieben (statt früher Braunkohlebriketts).
    Geht auch, wenn man den Rost zur Hälfte mit einer Keramikplatte abdeckt, die den schnellen Durchbrand verzögert.
    In den meisten Fällen konnte ich/meine_Frau am nächsten Morgen direkt weiterheizen.
    Die Möglichkeit des "Durchheizens" war das eigentliche Anliegen des Pelletröhrenversuchs.
    Das Äquivalent von 1-2 Holzbriketts in Pellet über die Zeit gestreckt wäre eher eine "geringe" Brennstoffmenge.
    Ich vermute allerdings, dass bei Pellets der Abbrand zu schnell erfolgt und wesentlich mehr Futter verbraucht.
    Vergleicht man die dünnsten Abmessungen von Pellet = 6mm und Holzbrikett = 63mm, sieht man einen Faktor 10.
    Klugscheißerei_AN: In der Fouriergleichnung der instationären Wärmeleitung steht dTemp/dt = a*(d²Temp/dx²)
    => ein 10mal dickerer (dx²) Körper braucht etwa die 100fache Zeit um auf dieselbe "Temperatur" zu kommen.
    Dem dürften auch Pyrolysezeit und Abbrand in etwa gehorchen.
    Was mein Pellet in 10sec macht, dazu braucht mein Holzbrikett mindestens 1000/60= 16,6...min
    Dazu kommt noch dass Holzbriketts und insbesondere Holzscheite sehr viel länger kompakt bleiben
    und den Zutritt von Verbrennungsluft ausbremsen, was noch mehr Zeitgewinn bringt.


    Hans:
    Ich kann mir vorstellen, dass man was ähnliches für Pellets bauen kann.
    Zu überlegen wäre auch, ob man statt Pellets nicht besser Holzbriketts nutzt.
    Diese würden sich gut in einem (Schwerkraft-) Magazin "aufmunitionieren" lassen sind auch nicht teurer.


    Folgerung: 3 Holzbriketts müssten für die Nacht sicher reichen...

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    Einmal editiert, zuletzt von hammax ()

  • ...die von Hans vorgeschlagene Idee mit dem "Schwerkraftmagazin" für Briketts habe ich heute Nacht mal ausprobiert.
    Zunächst denkt man automatisch an einen externen Vorratsbehälter (mit all den unangenehmen Zusatzbedingungen).
    Aber 2 Holzbriketts und der notwendige "Schnell-Abbrand-Verhinderungs-Behälter" lassen sich auch problemlos
    im Feuerungsraum unterbringen.
    Rechteckige Blechdose (Speiseölkanister), einseitig offen, kopfüber auf die Glut gestellt.
    Ich hatte sogar etwas Alufolie einseitig um die Briketts gewickelt, damit garantiert gerichteter Abbrand entsteht.
    Zuviel des Guten, die Briketts waren heute morgen gerade mal moderat an der Stirnseite am Glühen.
    Also: Ist meglich? Im Prinzip ja... Und geht wahrscheinlich ganz einfach - Handling und Dreck sind noch zu bedenken.


    Edit-Nachtrag: Zweiter Versuch ohne Alufolie nur 2 Briketts locker in der überkopf stehenden Dose.
    Auch diesmal nur im untersten Drittel in Verkohlung. Briketts brennen nach dem Ausleeren sofort an.
    Fazit - da reicht auch nur 1 Brikett. Es muss 12h nur genügend brennen/kokeln, um nicht zu erlöschen.
    Suche nach neuer, kleinerer Metalldose....

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  • Hallo hammax,


    bei der Fouriergleichung der instationären Wärmeleitung im Detail muss ich passen.
    Zu lange ist es her, dass ich eine Thermodynamikvorlesung besucht habe.
    Aber Deine Schlussfolgerungen aus der Gleichung kann ich nachvollziehen.


    Jetzt stellt sich auch die Frage, was man erreichen möchte.
    Soll 1.) ein Stück Glut über die Nacht erhalten werden, um den Anzündvorgang am nächsten Tag einfacher zu gestalten?
    Oder soll 2.) der Ofen während der Nacht weiterhin Wärme erzeugen mit einer automatischen Brennstoffzufuhr und möglichst sauberer Verbrennung?
    Ich denke Punkt 2.) wäre interessant, weil man vielleicht mit einem Schwerkraft-Brikett-Magazin die Vorzüge eines Pelletofens (autonomer Betrieb) mit den Vorzügen eines einfachen Kaminofens/Herdes (günstige Anschaffung, stromloser Betrieb, freie Brennstoffwahl) kombinieren kann.
    Soweit mir bekannt gibt es gegenwärtig keinen Ofen am Markt, der dieses einfache Prinzip nutzt.


    MfG Hans

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