Hallo liebe Kollegen,
nachdem ich längere Zeit zufrieden bin, habe ich nun ein technisches Problem welches meinen Bastelimpuls weckt und ich alleine bisher nicht lösen konnte. Vielleicht habt Ihr eine Idee.
Ich heize mit einem Atmos GSX 50 der sich zunächst als kein einfacher Kunde gezeigt hat. Aber mit den vielen Hinweisen dieses und anderen Foren konnte der Kessel mittels Hardware-Veränderungen und zusammen mit einer Flammtronik und einer UVR 16x2 gebändigt werden. Ich habe zwischendurch bereut, dass ich keinen Premiumkessel angeschafft habe, aber nun läuft er bei niedrigster AGT sehr sauber. Allerdings muss man beim Anheizen und Nachlegen Sorgfalt walten lassen, da es dabei manchmal zu Flammabrissen kommt, die schlecht bis gar nicht mehr Zünden.
Nun habe ich festgestellt, dass es optimal wäre in der Anheizphase mit einem geringeren Restsauerstoffgehalt als im Hauptabbrand zu fahren. Im Hauptabbrand stellt sich bei mir etwa bei 3,6 % der bestmögliche CO-Wert ein. In der Startphase hat sich 2% oder sogar darunter besser bewährt. Bei geringerem Rest O²-Gehalt ist das empfindliche Startflämmchen viel stabiler und heißer. Gegenüber dem Standard O²-Wert ist sicheres und Glutbett schonendes Anfahren möglich, da weniger Drehzahl benötigt wird. Co-Werte sin in dieser Phase eh nicht prickelnd, sodass dieser Aspekt m. E. vernachlässigt werden kann. Natürlich kann man das händisch an der FT umstellen, ich würde es aber gerne eine Regelung machen lassen, nach dem Motto anlegen und vergessen.
Ich habe dazu bisher folgende Optionen bedacht:
- Anschaffung einer Lamdasonde mit Messwandler z.B. Knödler und die FT nur noch die Primärluft regeln lassen. Wäre mir irgendwie zu schade für die FT und auch nicht gerade preiswert. Evtl. würde die Rücknahmeregelung irgendwann störend eingreifen, wenn die FT über längere Zeit 100% regelt aber der Rest-O²-Gehalt nicht hoch kommt?
- Die UVR mit einer eigenen Sonde alles regeln zu lassen und die FT veräußern. Ich habe versuche gemacht und muss gestehen, das mir eine vernünftige PID-Regelung der Primärluft mit der UVR nicht gelungen ist. Außerdem wären das einige zusätzliche Programm Baustellen bis alle Sicherheitsfunktionen der FT umgesetzt wären, sodass ich mich dagegen sträube die FT abzubauen und diese Entwicklungsarbeit zu leisten. Mir ist für diesen letzten Schritt auch nicht klar, inwieweit Primär-und Sekundarluftsteurerung für eine optimale Regelung evtl. sogar kommunizieren müssen, ich meine gelesen zu haben das dies in der FT passiert.
- Jetzt zu meiner Haupt-Frage - Low-Budget Lösung: Kann man evtl. in eine der Messleitungen der Lambdasonde z.B. einem temporären Widerstand oder ähnliches einfügen um das Messergebnis so zu verändern, dass die FT statt 3,6% Restsauerstoff etwas weniger, so um 2,0 % misst? Um absolute Genauigkeit geht es dabei nicht. Dann könnte die UVR über einen einfachen Schaltvorgang für die Dauer der Startphase den Messwert wunschgemäß verändern und die FT würde selbstständig in dem jeweils gewünschten Bereich regeln.
Wie könnte man das noch machen?
Grundsätzlich bin ich mit der Regelleistung der Flammtronik zufrieden, wenn diese auch die bekannten Macken hat. Die Sicherheitseinrichtungen der FT finde ich gut. Alles was mir bislang nicht gefallen bzw. gefehlt hat, habe ich über eine UVR 16x2 anpassen können. Das Primärsignal und das Sekundärluftsignal der FT läuft über die UVR auf das Saugzuggebläse und den Sekundärbelimo. So kann z.B. die UVR den Startvorgang nach BKT überwachen und die Drehzahl nach Bedarf anpassen, sodass die Neigung der FT abgemildert wird, in der Startphase bei kurzzeitig stagnierender AGT, obwohl der HV im optimalen Bereich läuft, die Leistung ins Unendliche zu steigern. Eine maxi- und minimale BKT kann definiert und miteinbezogen werden. Bei Flammabrissen kann die Sekundärluft kurzzeitig automatisch geschlossen werden, um die Zündneigung der Flamme zu verbessern. Bei Sekundärluftmangel wird bei mir die Lüfterdrehzahl moderat erhöht und nicht gesenkt. Gluterhaltung ist möglich wenn gewünscht und bei andauerndem Flammabriss ruft mich die UVR an und schaltet, wenn ich nicht zuhause bin den Kessel über den STB ab.
Aber das Feature variabler O²-Wert ist nicht mit Programierung zu lösen.
Liebe Grüße und immer einen Meter Holz vor der Hütte