Planung ETA Anlage

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.287 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Husky Holzwurm.

  • Hallo liebes Forum,


    ersteinmal recht vielen Dank, dass ich bisher schon fleißig mitlesen durfte und dabei gute Anregungen für meinen Plan einholen konnte.


    Ich bewohne ein ca. 150m² großes EFH, BJ 1938, Fenster und gedämmtes Dach sind neu. Weitere Dämmmaßnahmen sind nicht geplant.


    Bisher wird mit einem 30 Jahre alten Ölkessel geheizt und der Jahresverbrauch liegt bei etwa 2500l Heizöl. Es ist keine Fußbodenheizung vorhanden.


    Mein derzeitiger Plan sieht folgende Komponente vor:


    - ETA Twin 20

    - Pufferspeicher 2200l

    - Warmwasser über Frischwassermodul

    - Für die Pelletlagerung steht mir ein ca. 8m³ großer Raum zur verfügung, welchen ich (wegen Platzmangel kein Schrägboden) bit mehreren im Raum verteilten Saugsonden versehen will


    nun zur eigentlichen Frage:


    Nach Aussage eines HB ist der Puffer für die 150 l Füllraum des Kessels zu klein bemessen. Da wohl aufgrund der Warmwasserversorgung der obere Teil des Puffers ( ca. 400l) stets auf Temperatur gehalten werden muss, kann lediglich mit 1800 l Puffer gerechnet werden. Dafür kann der Füllraum nur zu ca. 75% bestückt werden.


    Nun stellt sich die Frage, ob ich mehr Puffer (schwierig wegen Platzmangel) oder ggf. auf einen "kleineren Kessel", evtl. Fröling SP Dual Compakt umgestiegen werden soll.


    Oder sollte ich es hinnehmen den Füllraum nie zu 100% auszunutzen?


    Ebenfalls würde mich noch interessieren welchen Hydraulikplan die Profis unter euch empfehlen würden.


    Ich hoffe ich konnte mich verständlich ausdrücken und freue mich über eure Antworten.


    Vielen Dank.

  • Etaminator

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Nachbar hat sich 2020 n ETA mit 2000 Puffer eingebaut. Der macht halt immer nur halb voll. Hat aber noch n Fernwärmeanschluss wo anspringt wenn Puffer leer. Geht, aber prickelnd ist das nicht. Ich würd lieber auf das Pelletlager verzichten und weitere Puffer aufstellen (lieber 4000 statt 3000)

    Für Pellets stellen sich ja viele einfach ne 200l Tonne neben die Heizung. Würde ich persönlich genau so machen.

  • Hallo,


    seh ich wie Warp. Das ist sonst nicht Fisch nicht Fleisch. Alternativ kann man ja auch außerhalb unter Dach das Pelletlager aufstellen. Tonne geht auch ganz gut. Bei 200l sind das ca 5 Tage bei deiner Hütte und der Größe würde ich schätzen. Du willst ja eher Stückgut heizen. Und im schlimmsten Fall, also 2 Wochen Urlaub im Winter muss die Tonne eben eher 400l fassen. Oder du baust das Lager gleich auf diese Größe und hast noch Platz für mehr Puffer.


    Vg

  • Bin gerade etwas erstaunt ehrlich gesagt...dein 20kw eta soll mit einem Abbrand, bei bsp -10° mehr als 1800l puffer aufheizen :/ ?

    Gehe mal von gleichzeitiger Abnahme durch die HK aus...wenn dem so ist, Respekt... geiler Kessel :thumbup: , was er auch ist, keine Frage...non plus ultra :!:


    Also mein Sieger/Atmos GSE 25kw (2x 800l Puffer) schafft, bei fortlaufender Abnahme , bei -5-10° mit einer Füllung etwa 800l auf 75°, muss dementsprechend 1/2 voll nachlegen. Bei 0-5° AT 1x voll machen + 3-4 Scheite, bei +10° reicht 1x Füllung.


    Hab aber auch nur die kurze version, 33er Brennraum...

    Sieger/Atmos 25 GSE 33er ordentl. getunt- AGT 125°- 2x 800l Puffer- UVR 63H + Kamineinsatz wasserf. 15kw gesamt

  • Hallo Stivi,


    ich kann ein bisschen eigene Erfahrung beisteuern. Habe seit Mitte 2021 eine kpl. neue Anlage. ETA TWIN 20, 2x1650 parallel, Friwa, Solar 12m2.


    Ich hole den Vorlauf zur Friwa vom seitl. 1 Anschluss von oben.

    Versorgung des Heizkreismoduls vom 2. Anschluss von oben.


    Wenn der Puffer noch 30-40% hat, reicht eine SH-Ladung um ihn auf 80-90% zu bringen, bei Außentemperaturen von um die Null. Der Kessel braucht dafür mehrere Stunden, in dieser Zeit hat man ja auch einen Verbrauch. Wenn der Puffer noch 50% hat, mache ich den SH nur 3/4 voll, bei 60% 1/2. Wenn ich abends anheize, und es nachts Minusgrade hat, dann lege ich evtl. vor dem zuBettgehen noch ein paar Scheite nach. Mittlerweile habe ich das gut im Gefühl.


    Ich bin der Meinung, dass es der ganzen Anlage gut tut, wenn man die Grenzen nicht ausreizt, d.h. nachheizen nicht erst wenn der Puffer nur noch 10% hat, und nicht über 90% vollheizen.


    Ich habe den Pellet so eingestellt, dass er anspringt, wenn der zweite Fühler von oben (der befindet sich leicht unter dem 2. Anschluss, an dem ja der HK seinen Vorlauf bekommt) auf 57 Grad runtergegangen ist. Und er hört auf, wenn derselbe Fühler auf 67 Grad ist. Das ist eine Heizzeit von ca. 2h.

    Das funktioniert sehr gut, passiert nur, wenn ich viel zu wenig SH heize oder gar nicht.


    Die Friwa habe ich auf 52 Grad Brauchwasser eingestellt (wir haben gerne recht heißes Wasser in der Küche), es kommt auch noch genügend, wenn der Puffer an die Friwa auch nur 50 Grad liefert.

    Die Heizung lief diesen Winter bislang noch nie mit mehr als 40 Grad.


    Die Schichtung im Puffer ist ausgezeichnet. Das kommt m.E. davon, dass die Module (Friwa, HK) sehr gut regeln und funktionieren. Der Rücklauf ist recht kalt 30/35 Grad.


    Was ich das nächste mal anders machen würde (evtl. baue ich das auch noch uim): Ich würde die Verbraucher alle ganz oben am Puffer anschließen. Und dann erst mit Pellet nachheizen, wenn der 2. Fühle v.o. bei 45 Grad ist oder so.

    Damit würde das nutzbare Puffervolumen nochmal stark erhöht. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass ich nicht nur 2200 l gewählt habe. Auch wenn das Einbringen der 2x 1650 ein größerer Act war...


    Was nicht oder noch nicht funktioniert: Die Anfahrentlastung (Umschaltventil) wirkt nicht wirklich, weil gleichzeitig die RLA am Kessel voll auf rot steht, dh. gar nichts zum Puffer lässt. In der Steuerung habe ich hierzu nichts gefunden, mein Heizungsbauer hat sich hierzu auch noch nicht geäußert.


    Vielleicht konnte ich Dir ein paar interessante Aspekte geben.


    Gruß

    Jo

  • Was nicht oder noch nicht funktioniert: Die Anfahrentlastung (Umschaltventil) wirkt nicht wirklich, weil gleichzeitig die RLA am Kessel voll auf rot steht, dh. gar nichts zum Puffer lässt. In der Steuerung habe ich hierzu nichts gefunden, mein Heizungsbauer hat sich hierzu auch noch nicht geäußert.

    Hallo Jo,


    das hat jetzt nicht direkt etwas mit Stivis Planungsthema zu tun, aber weil du es erwähnt hast, will ich kurz daruf eingehen:


    Die RLA bleibt so lange geschlossen, bis die eingestellte Mindest-Rücklauftemperatur erreicht ist, Der geschlossene Kessel-Kreislauf sorgt dafür, dass der kritische Taupunkt möglichst schnell überwunden wird. Erst dann öffnet der Mischer langsam und es findet ein Austausch mit dem Pufferwasser statt.


    Die Anfahrentlastung soll dafür sorgen, dass die RLA nach Kesselstart möglichst schnell weit öffnet um den Puffer (und somit die Heizkreise) möglichst schnell mit warmem Wasser zu versorgen. Wenn du, wie beschrieben, den Puffer schon bei 50% Puffervolumen anheizt, dann brauchst du die AFE eigentlich nicht, weil immer genügend warmes Wasser im oberen Pufferbereich vorhanden ist. Je nachdem wo der Temperaturfühler für die AFE angebracht ist, kann es sogar sein, dass diese gar nicht nach oben umschaltet...


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VRK-Anlage: 2x CPC21 Star Azzurro Solarpanel (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Hallo Karlheinz,


    ja sorry das war off topic mit der Anfahrentlastung und der RLA. Aber wo wir schon dabei sind...


    Ich hatte die Anfahrentlastung immer so verstanden, dass die den Kessel entlastet, damit er schneller auf > 60° kommt.


    Bei mir schaltet das Umschaltventil nämlich dann auch schon wieder auf kalt (Puffer unten nach Kessel), sobald die RLA dann an den Puffer liefert. Ich bin der Meinung, dass damit die Wärmeversorgung je erst nicht schneller geht für die Verbraucher...


    Gruß

    Jo

  • Hallo Jo,


    die RLA hat erste Priorität. Die AFE ist so etwas, wie eine erweiterte RLA. Durch das (z.B. aus Puffermitte entnommene) wärmere Wasser kann die RLA den Mischer weiter öffnen, als wenn der Rücklauf vom kalten Puffer-Unten kommt.


    Wie ich schon schrieb: Wenn der Puffer noch gut gefüllt ist, d.h. die Temperaturen im Puffer oben sind noch hoch genug, braucht man keine AFE. Darum schaltet die AFE bei dir auch gleich wieder nach unten. Die Verbraucher bekommen ja wohl genügend Wärme ab.


    Für die Effizienz des Kessels spielt das aber keine Rolle (die AFE ist sowas wie eine Komfort-Funktion). Mein Kessel "nutzt" die AFE, weil ich den Kessel meistens erst unter 20% anheize, oft auch erst unter 10%. Das ist meinem relativ kleinen Puffervolumen geschuldet. Ausserdem sind bei mir (ebenfalls) die oberen 300 Liter für die Friwa reserviert, die nicht in den Pufferladezustand eingehen. Ich bin mit dieser Variante sehr zufrieden.


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VRK-Anlage: 2x CPC21 Star Azzurro Solarpanel (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Es kommt mMn ganz auf dein Heizverhalten und Temperaturempfinden an: Den 2200l Puffer bekommst mit einer Fuhr halbwegs gutem Holz voll - dauert ca. 8-12h - über 100% komme ich (von <10%) mit einer Fuhr nur selten. Wennst in der Früh manuell einheizt, dann ist das Haus den ganzen Tag warm und in der Früh haben die Heizkörper dann halt nur mehr 35°C. Die Pellets machen dann in der Früh noch wenn nötig Warmwasser und dann heizt du eh wieder ein.

    Ich mach das so (nur ohne Pellets) - geht meist von <10% bis 100% bei 300m² FBH

    BJ 2016 | ETA SH30 | 2.200l ETA Pufferspeicher mit 40cm Dämmung und Elektro-Einschraubheizung | 28kWpeak Photovoltaik SW/SO | ETA Frischwassermodul | 300m² FBH | 12.535 kWh/a Heizwärmebedarf

  • Meine Erfahrung dazu (betreibe seit Sommer 2020 einen ETA SH20 Twin mit 2x1000l Puffer und Friwa - wohnen seit April 2021 im Haus):

    Der 20KW Kessel macht mit einer Füllung die 2000l ziemlich punktgenau auf 80°C. Plus/Minus 10% je nach Holzqualität. 2200l als kleine Reserve wären mir im Nachhinein lieber gewesen, da hätte aber eh die Kipphöhe nicht gereicht.


    Hab die Automatikzündung (sehr zu empfehlen-bist zeitlich unabhängig von der Heizung/geht an wenn Puffer kalt)

    auf Start bei 15% Puffer eingestellt, da sind bei mir oben im Puffer noch etwa 50°C-55°C, am 2. Fühler ca. 30-35°C. Das passt super, weil unsere Friwa das Pufferwasser von ganz oben drauf bekommt (WW ist auf 55°C eingestellt) , Heizkreis (Fusbodenheizung mit ca. 40°C VL) das Wasser vom obersten seitlichen Anschluss bekommt - der ist mit VL vom Kessel ein Anschluss. Somit kann ich nahezu das ganze Puffervolumen nutzen, und wenn alles kalt ist geht das erste warme Wasser vom Kessel im Notfall direkt (über den Puffer) zur Friwa durch und es kommt wieder warmes Wasser aus der Wand.


    Ich bin damit super zufrieden und komme recht gut mit "einmal voll krachen und nicht mehr hinschauen" zurecht. Abbrandzeit ca. 4-6Stunden, komme mindestens einen Tag hin damit. Bei Plusgraden eher 2-3 Tage mit einmal Heizen.


    Jetzt kommt aber dein Vorhaben "Altbau ungedämmt" ins Spiel...

    Da denke ich kommste bei Minusgraden mit 2200l nicht über den Tag bzw. musst früh und abends heizen. Bei mehr Puffer, wie oben vorgeschlagen 3000l oder gar 4000l, wirst du ziemlich sicher nachlegen müssen um den voll zu heizen, oder eher anbrennen und nicht soweit abkühlen lassen wie ich.

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