Hallo Alex,
der Wirkungsgrad schwankt je nach Anwender, seinen Veränderungen am Kessel etc.
Anfänglich hatte ich auch je Abbrand teilweise Schwankungen von über 20 %.
Über die letzten 10 Abbrände lag die Schwankungsbreite unter 5 %.
Hängt einfach davon ab, wie gut man seinen Kessel kennt, und welche Versuche man gerade anstellt.
Persönlich würde ich nicht von einer Puffertemperatur von 85° C durchgehend ausgehen, schon gar nicht bei 15 m Rohr in 28er Cu.
Um dies zu erreichen, müßte der Kessel (je mehr kw er hat, um so schlimmer) nahe dem Auslösepunkt der TAS betrieben werden, und zwar über einen langen Zeitraum.
Das Risiko, daß der HVK abschaltet, oder wenn die Temperatur auf 90° eingestellt wird, daß die TAS auslöst, wäre mir zu hoch, das gibt nämlich richtige Löcher im Wirkungsgrad der Aufzeichnungen.
Ferner müßte man dazu den Holzverbrauch genau abschätzen können, denn sonst ist der Kessel aus, bevor die Temperatur erreicht ist, oder wirklich schlimm, der Kessel wird seine Wärme zuletzt nicht mehr los.
Gegenfrage, und die betrifft nicht nur Dich, hier wird allgemein schwammig formuliet, was ist denn für Dich ein vernünftiger Kesselwirkungsgrad?
50 %, 60, 70, 80, 90, oder darf es noch etwas mehr sein?
Vielleicht mal so zur Unterscheidung, es gibt den FTW, für den es ein halbes Dutzend Berechnungsmethoden gibt, der liegt bei einem HVK in der Größenordnung von ca. 90%.
Hier spielen vor allem Temperatur der in den Heizkessel strömende Luft, Abgastemperatur und Restsauerstoffgehalt im Abgas ,die wichtigsten Rollen.
Klar, daß hier in erster Linie die Verluste durch die heißen Abgase ermittelt werden.
Für die Praxis ist hier nur von Belang, daß je höher die Abgastemperatur ist, desto höher sind die Abgasverluste, darauf käme, ohne den FTW, wohl niemand.
Außerdem, je höher der Restsauerstoff im Abgas, desto höher der Abgasverlust, da unverbrannter Sauerstoff genauso unnütz erwärmt wird, wie der damit einhergehende zusätzliche Stickstoff. Dito
Der Kesselwirkungsgrad berücksichtigt zusätzlich die Wärmeabgabe des Kessels an den umgebenden Raum.
Auf die Aufzählung einiger anderer Wirkungsgrade, die noch sinnloser für einen HVK-Besitzer sind, und gerne von Leuten angeführt werden, die ihre Kompetenz unterstreichen wollen, will ich hier mal verzichten, da sie nur dazu taugen, Verwirrung zu stiften.
Für den HVK-Besitzer ist das aber alles Theorie, denn hier wird nicht berücksichtigt, daß der Kessel bei jedem Abbrand zuerst aufgeheizt werden muß, und daß er während dieser Zeit meist keine ideale Verbrennung hat, weil die Flamme nicht die nötige Mindesttemperatur von > 850° hat.
Letzteres gilt meist auch gegen Ende des Abbrandes.
Entscheidend ist hier also lediglich das Verhältnis hineingesteckte Energie, zu lt. Wärmemengenzähler in die Heizung eingespeiste Energie.
Diesen Wirkungsgrad würde ich als den realen Wirkungsgrad bezeichnen.
Seltsamerweise kenne ich keine offizielle Bezeichnung hierfür, wohl weil dieser Wert deutlich unter den vorgenannten liegt, und die Kesselhersteller diesen deshalb für nicht so werbewirksam halten.
Da dieser Wert von vielen zusätzlichen Faktoren abhängig ist (richtig anheizen, wie lange die Flamme benötigt, die Mindesttemperatur für eine optimale Verbrennung zu erreichen, kein Hohlbrand, keine Stagnation, Differenz zwischen Vor- und Rücklauf, etc.), deren jeweilige Definition und Messung zeit- und arbeitsaufwendig, oder kaum möglich ist, sind auch Schornsteinfeger hieran nicht interessiert.
Man sieht damit, daß Schornsteinfeger sich einen Dreck um das kümmern, was für den Nutzer, aber auch die Umwelt, wirklich wichtig ist.
Grüße
Berthold