Hallo,
schön, dass dieses Thema doch Interesse weckt!
Erst mal zum Ablauf.
Am Anfang steht die Theorie von 4-5 Stunden, je nach dem wie die Teilnehmer mitmachen, und sich durch Fragen einbringen. Danach kommen dann 2-3 Stunden Praxis.
Ich dachte auch, dass man mir nicht viel neues vermitteln kann. Denkste!
Im theoretischen Teil, gab es Infos, die selbst unser Förster nicht erzählt, wenn man sein [lexicon]Holz[/lexicon] bestellt.
Hier mal ein paar Neuerungen, die bereits in Kraft sind, bzw. demnächst auch Bundesweit auf uns zukommen werden.
Thema Kettenöl und Kraftstoff:
Beim Kettenöl ist es ja seit Jahren schon so, dass nur noch biologisch abbaubare Öle zugelassen sind. Beim Kraftstoff darf seit Anfang 2013 nur noch das spezielle Alkylatbenzin Benzin getankt werden. Dieses Benzingemisch gibt es nur als 1:50 und muss bei allen 2-Taktmotoren in der Öffentlichkeit bei Motorgeräten eingesetzt werden. Kosten pro Liter mehr als 3€. Was man zu Hause macht, ist "egal", da dies nicht kontrolliert werden kann.
Zu diesem Benzin gibt es hier im Forum bereits ein kleine Diskussion. Finde das Thema aber gerade nicht.
Dazu habe ich auch folgendes im Internet gefunden: Quelle: procontec.com
Zitat
Die Firma ASPEN Petroleum AB aus dem schwedischen Hindas entwickelt und vermarktet Kraftstoffe und chemische Produkte, die sich durch ein Mindestmaß an schädlichen Auswirkungen für Mensch und Umwelt auszeichnen.
Aus Überzeugung vertreibt die PROCONTEC GmbH in diesem Bereich ausschließlich ASPEN-Produkte, welche sich schon seit Jahren in Landschaftspflege, Forst und Garten bewährt haben und wegen ihres positiven Einflusses auf Umwelt, Arbeitshygiene und Arbeitsgerät hohes Ansehen bei den Anwendern genießen.
Was ist Alkylatbenzin?
Alkylatbenzin, von den Schweden auch als "Grünes Benzin" bezeichnet, entsteht direkt in der Ölraffinerie durch Synthese der überschüssigen Gase aus der Rohöldestillation und der Crackanlage. Alkylat ist somit eines der reinsten Ölprodukte, die hergestellt werden können. Es enthält nur ein Mindestmaß an Benzol, Aromaten, Schwefel und Olefinen. Dies führt einerseits zu einer deutlich geringeren Schadstoff- und Abgasbelastung für den Anwender und verhindert anderseits die Bildung von Ablagerungen in den Arbeitsgeräten, besonders nach längeren Stllstandzeiten.
Vergleich (typische Werte)
[table='Inhaltsstoffe,ASPEN-Benzin,95 Oktan bleifrei,Auswirkung']
[*]BENZOL (VOL%)
[*]0,01
[*]1
[*]Wirkt krebserregend und wird beim Hantieren mit Kraftstoff freigesetzt
[*]AROMATE (VOL%)
[*]0,1
[*]35
[*]Gelten als allgemein gesundheitsschädlich und bilden schädliche Verbrennungsrückstände
[*]OLEFINE (VOL%)
[*]0,1
[*]5 - 18
[*]Reizen Augen und Atemwege, verschmutzen den Motor und schädigen die Umwelt
[*]SCHWEFEL (ppm)
[*]1,0
[*]10
[*]Führt zur Luftverunreinigung und zur Versäuerung von Böden und Gewässern
[/table]
Alles anzeigen
Wo bekommt man das? Meistens in den größeren Geschäften, die diese Geräte Verkaufen, vereinzelt auch an Tankstellen, oder wie auf der oben angegebenen Seite im Internet.
Thema Selbsterwerb:
Hier wird es in den nächsten Jahren große Einschnitte geben.
So wie bereits hier im Forum angesprochen, soll der Selbsterwerber aus dem Wald verdrängt werden. Als erstes werden Traktoren/Schlepper mit schmaler Bereifung nicht mehr in die Rückegassen fahren dürfen, nur noch die Traktoren mit den breiten Reifen von und hinten werden zugelassen. Das soll bereits in 1-2 Jahren so sein. Die meisten Selbsterwerber von uns, die nicht noch Landwirtschaft haben, werden diese Traktoren wohl besitzen. In naher Zukunft wird es wohl auch für Selbsterwerber komplet verboten sein, Holz aus den Schlägen zu holen. Das bedeutet, dass wir nur noch gerücktes Holz bekommen werden.
Was ist eigentlich der Grund dafür?
Uns wurde erzählt, dass fast alle Wälder zertifiziert sind, oder noch werden. Diese Zertifizierung wird in den kommenden Jahren wesentlich restriktiver geprüft werden wie das zur Zeit der Fall ist.
Die Forstwirte können bei Verstoss gegen die Zertifizierungsauflagen belangt werden. Deshalb werden die Förster/Forstämter versuchen, so wenig wie möglich "Nichtfachmänner/-frauen" in den Wald zu lassen.
Ich glaube das reicht erst mal an negativen Erfahrungen aus dem Lehrgang.
Was habe ich noch dazu gelernt?
Wie schäft man eine Kette, wie ist diese Aufgebaut, und welche Arten von Ketten gibt es, mit Ihren Vor- und Nachteilen.
Was ist die Zug - und was ist die Druckseite des Stammes, und die Vorgehensweise entsprechend abzustimmen.
Was sehr interessant war, war der Stechschnitt, diesen kannte ich noch nicht, ist aber in einigen Fällen sehr hilfreich.
Unfallverhütung, war klar - die PSA (Persönliche Schutzausrüstung - mind. zu Zweit sein - Rettungskette.
Ganz wichtig Rettungspunkte am Waldrand ->
nur diese Punkte sind der Rettungsleitstelle bekannt. Die Schlag-Nummern sind nicht bekannt! Wer ein Smartphone mit GPS hat, kann auch diese Daten durchgeben.
Mein Fazit: Empfehlenswert auch für "Alte-Hasen".
Der Lehrgang ist nicht schlecht, man erfährt einiges über die zukünftige Entwicklung des Selbsterwerbs, und kann sich darauf einstellen. Auch konnte man einige Techniken zum Schneiden und der entlastung des Körpers kennenlernen.
So, das war es erst mal.
Viel Spaß beim Diskutieren.