Liebe alle,
Vielen Dank, dass ihr euch so viel Zeit für eure Einspielungen genommen habt! Das hilft mir enorm weiter und macht Spass!
Was gibt es denn eigentlich für Förderungen beim Umstieg von einem Scheitholzofen auf einen Pelletsofen? Ich kenne nur die Raus-aus-Öl-und-Gas-Förderung und die Landeszuschüsse. Und welche Anforderungen werden gestellt, damit man diese erhalten kann?
Das ist genau die Förderung, die bei uns greift. Ich hab das wegen unserem primären Holzheizens auch erst verworfen, war dann aber neugierig: Sie fördern u.A. den Austausch von Allesbrennern, also solche, die auch Koks fressen, egal ob eigentlich mit Holz geheizt wird. Unserer ist so einer, und ich habe telefonisch bestätigt bekommen, dass dessen Austausch gefördert wird. Seitdem halten mich Pelletskessel vom Schlafen ab :). Die Anforderung ist lediglich ein Umstieg und die Entsorgung des alten Kessels, man muss nicht mal Hauptwohnsitz gemeldet sein. Es werden 75% der Rechnungen zurückerstattet, was wirklich super ist und uns ermöglicht, über so ein Projekt überhaupt erst nachzudenken. Unser Ziel ist primär mehr Komfort durch selteneres Nachlegen und damit auch Nachts geheizt wird, der Rest wie autonomes Heizen usw. wären Bonus (kurzer Kontext: wir haben ein Baby bekommen und haben (a) keine Zeit/ Lust mehr zum nachlegen und (b) wollen, dass es auch in der Früh warm ist - beides war uns bisher _fast_ egal. Jetzt hangeln wir uns durch mit Karenz und Arbeitslosigkeit, daher wenig Geld. Weil wir Angst haben, dass die Förderung nächstes jahr gestrichen wird, wollen wir auch nicht warten, bis wir wieder mehr Geld haben - daher der Versuch, erst Mal möglichst billig davonzukommen).
Die Gesamtkosten würden sich, mit Zubehör und Einbau, vermutlich in Richtung 20T Euro bewegen, was nach deinen anfänglichen Aussagen nicht machbar wäre.
Das wären dann nach Förderung ca 5000 Eur für uns - was sich gerade noch ausgeht. Das Problem ist dabei, dass wir die Anschaffung erst selber Zahlen müssen, und dann erst ein paar Monate später das Geld ausgezahlt wird (so der Sachbearbeiter der Förderschiene am Telefon). Aber mal schauen, mit etwas Kreativität und Mut ginge das vielleicht gerade so noch....
Austro-Diesel Ich verstehe, dass dir der ETA so gut gefällt, und ich bin inzwischen auch Fan! Der Hargassner ist für unsere Zwecke evtl. noch ein klein wenig besser geeignet weil weniger Leistung, und gut, dass du der Meinung bist, dass der auch was taugt. Du scheinst dich schon ziemlich mit den Dingern auseinandergesetzt zu haben, und ich habe mich dazu entschieden, dir einfach zu vertrauen und mir eine Menge Recherchearbeit zu sparen. Vielen Dank! Ich werde mich mal mit beiden Herstellern in Verbindung setzen und schauen, was geht.
Ich muss allerdings auch zugeben, dass das ganze high-tech der high-end Pelletskessel, um die es hier geht, auch irgendwie unsexy ist: Linux, Internet, Mikroprozessoren, Touchscreens, Lambdasonden, Werkskundendienst, Garantien etc. bringen einem viel Komfort, extreme Effizienz und vermutlich auch eine gewisse Idiot:innensicherheit, bewirken aber vermutlich auch ziemliche Preissteigerungen und vielleicht auch hin und wieder Ausfälle, die man selber nicht mehr reparieren kann. Das ist mit unserem Allesbrenner schon eine andere Geschichte, mit all seinen Nachteilen halt.
Allen diesen Öfen ist gemein, dass die Rauchzüge und der Rost/Brennertopf nicht selbstreinigend/selbstentaschend sind. Je nach Verbrennungsqualität — abhängig vom Ofen und der Holz-/Pelletqualität — heißt das tägliche bis wöchentliche Reinigung/Entleerung des Rostes/Brennertopfes.
Das würde mich in unserer Situation weniger stören, und ich werde mal etwas nachforschen, ob ich sowas auch gefördert bekommen kann, vorausgesetzt, die sind merklich billiger (bei ähnlichen Preisen würde ich natürlich den ETA bevorzugen :)!).
Die Abwärme des Kessels und des Pufferspeichers ist nicht Null, aber relativ gering, insgesamt deutlich unter einem Kilowatt.
Danke für den Hinweis, Etaminator und Austro-Diesel . Ich wollte eigentlich einen eigenen Thread dazu aufmachen, aber da das Thema jetzt hier schon angesprochen wurde: Unser Kessel ist bevor wir das Haus gekauft haben im Bad gestanden. Das Bad (ca. 9m2) hat zwei Türen, und irgendwann wurde eine Gipskartonwand eingezogen, so dass der Kessel jetzt in einem kleinen, fensterlosen Raum mit Lüftung (Loch durch die Außenmauer) steht. Dieser Raum muss nicht mitbeheitzt werden, allerdings wäre es für das Bad insgesamt gut, wenn man die Gipskartonwand entfernen würde (und damit wieder zwei Zugänge hat), mit dem gedachten Nebeneffekt, dass die Abwärme des Kessels das Bad gleich mitheizt (dabei ist egal, ob es schön ist, dass der Kessel im Bad steht). Mit Entfernen der Wand würden wir also zwei Vorteile haben: ein schöneres Bad (wegen der Tür, nicht wegen dem Kessel) UND Abwärme vom Kessel. Im Bad ist im Moment kein Heizkörper, wir heizen dort mit einer 700W IR-Platte (also Strom), aber nur punktuell, und das reicht bisher. Meint ihr, dass so ein moderner Kessel dauerhaft an die 500W an die Umgebung abgibt? Ansonsten wäre wohl ein zusätzlicher kleiner Heizkörper nicht schlecht (der nicht gefördert wird :)).
Unser Kessel geht zB nie dauerhaft unter knapp 50%, da dann die Abgastemperatur in den Rauchzügen zu tief würde und dies daher zum Selbstschutz verhindert wird. Ein anderes Produkt macht das einfach und dann hat man Ablagerungen, die man nur mehr schwer wegbekommt oder Korrosion im Wärmetauscher.
Meinst du mit Rauchzügen den Kamin, oder ein Bauteil im Gerät? Falls Zweiteres würde es ja bedeuten, dass das Gerät eigentlich nur auf 50% statt auf die gekennzeichneten 30% runterdrosseln kann, oder? Und sind diese Ablagerungen nur schwer oder garnicht wegzubekommen? Anders gefragt: Falls ich das Gerät dazu "zwinge", auf niedrigster Modulationsstufe zu laufen und damit angesprochenen Nachteile in Kauf nehme, mache ich das Gerät bzw. das Bauteil dann langfristig kaputt und muss es (wie häufig?) austauschen, oder bedeutet es nur etwas mehr Arbeit beim selbst durchgeführten jährlichen Service? Deine Einschätzung dazu würde mich interessieren! Und Danke für den Hinweis zu diesem für uns sehr wichtigen technischen Aspekt (sprich angepeilte 24h Brennung ohne stop-and-go)!
Ob der Kessel nun aber 16 oder 18 Stunden brennt ist dann auch schon egal, zünden tut er bei uns sowieso nur einmal am Tag und täglich ausgehen muss er auch einmal zur Entaschung.
Ja stimmt, das macht Sinn, verstehe ich gut.
Klar gibt es einfachere und günstigere, aber mit entsprechenden Abschlägen. Das muss dann jeder für sich entscheiden und damit leben. Ohne Zweifel funktionieren manchmal auch einfache Lösungen zufriedenstellend. Je primitiver es wird desto größer ist halt auch die Chance, dass das Ergebnis nicht zufriedenstellt. Einige Produkte kommen offenbar aus dem Osten (Polen etc.) und sollten besser dort bleiben.
Da werde ich noch ein bisschen nachforschen, wie oben erwähnt aus preislichen Gründen. In meiner Welt brauche ich nur ein Rädchen mit dem ich, während wir da sind, den Output des Gerätes verändern kann. Automatische Steuerung nach Raumtemperatur, Vor- Rücklauf temp usw. sind nebensächlich (wenn auch nice to have!). Ich fürchte mich aber auch davor, bei obskuren Anbietern zu landen, von denen es dann keine Ersatzteile gibt - habt Ihr Gedanken dazu?
Diese Pelletkessel haben im Standard einen sog. Tagesbehälter für Pellets mit ca. 50 kg Fassungsvermägen. Und auch wenn es einen Kessel mit Wochenbehälter gäbe, ist es illusorisch, dass diese Menge für mehrere Wochen oder gar Monate ausreichen würde ohne "irgendwie" nachzufüllen.
Das würde uns erst Mal reichen. Einmal am Tag ist schon ein Luxus! Doch auch da würde ich schauen, ob sich ein größerer Behälter ausgeht.
Wobei man auch einstweilen bei einem Elektrospeicher bleiben kann, der ist ja da und funktioniert, ist hygienisch bei mehr als 60° C okay und für ein paar Wochen im Jahr keine wirtschaftliche Katastrophe. Allerdings würde ich dann einen Pufferspeicher anraten der schon die Anschlüsse für die Frischwasserstation mitbringt
Falls sich für uns ein Pufferspeicher ausgeht werde ich darauf achten, dass er Zukunftsicher ist und zumindest Warmwasser kann. Falls sich finanziell keiner ausgeht, werde ich das System beobachten und früher oder später nachrüsten.
Warum eine neue, komfortable und zukunftsträchtige Heizung nicht mit dem bestehenden Windhager Ofen kombinieren? Ist nur ein Rauchfang da oder muss der Bestandsofen auch aus anderen Gründen als nur wegen des Komforts weg?
Ist eine gute Idee, die wir sowieso vorhaben. Der Windhager muss allerdings bei Austausch mit Förderung offiziell entsorgt werden und ist abgesehen davon ziemlich hässlich (siehe Internetbilder windhager ksn). Ausserdem haben wir zwei schönere mit Glastüre, die im Keller waren, als wir das Haus gekauft haben. Wir haben aus anderen Wohnsituation sehr viel Erfahrung mit reinem Heizen ganzer Häuser nur mit Holzöfen und wollen das unbedingt irgendwann machen. Nur momentan keine Zeit und v.A. keine Lust auf eine weitere Baustelle (es gibt mehrere in dem Haus!).
Und dann fallen mir noch zwei Fragen ein, die ihr vielleicht kurz beantworten könnt, wenn ihr noch Lust und Energie habt!
Wenn der pelletskessel im Bad steht, ist es dann irgendwie blöd, dort händisch Pellets nachzufüllen? Staubt das sehr, oder kann man das vorsichtig machen?
Und zweitens: ich habe gelesen,d ass pellets in Säcken teurer sind. Was, wenn ich ein primitives Pelletslager in einem der nahen Nebengebäude einrichte und dann Pellets reinpumpen lasse und diese dann mit Kübeln oder so ins Haus zum Kessel trage? Macht das Sinn?
OK, so weit so gut, das ist ja ein richtiger Roman geworden! Ich hoffe, das macht alles Sinn und bedanke mich nochmal bei euch für eure Zeit und Energie!
Beste Grüße, Phips