Wenn der Kessel ausgebrannt ist, ist kein Brennstoff mehr drin. Ohne Brennstoff wird man herzlich wenig regeln können, weil schließlich auch keine Vegasung nicht mehr stattfinden kann, deshallb auch keine Flamme mehr da ist und deshalb die Abgastemperatur sinken muß. Gleichzeitig kann durch die fehlende Flamme kein Sauerstoff mehr verbrannt werden, und daher muß ja der Restsauerstoff ansteigen.
Die FS470 erfaßt das durch die Abgastemperatur. Fällt die unter einen bestimmten, einstellbaren Wert, z.B. 90°C, schaltet der Lüfter ab. Vorher -das ist oben richtig beschrieben- lief er wegen der sinkenden Abgastemperatur auf voller Leistung. Schaltet er nun ab, leuchtet vorne eine LED "Brennstoff alle" auf. Kommt sowas z.B. durch Hohlbrand zustande, der sich von selber erledigt, indem [lexicon]Holz[/lexicon] nachrutscht und die Verbrennung wieder in Gang kommt, merkt das die Steuerung und startet selbstständig wieder. Ist der Kessel wirklich leer, schaltet die Steuerung in aller Regel ab, wenn noch ein Glutbett vorhanden ist. Was bedeutet, man legt dann nach, drückt Start im Menü und fertig. Falls das Gluttbett weg, bzw. zu klein ist, erhöht man einfach die Abschalttemperatur.
Das funktioniert seit etlichen Jahren sehr gut. Es gab da einen Kessel, der wurde auf die Art einen ganzen Winter nur einmal angezündet. Ansonsten lediglich morgens und abends nachgelegt, alle drei Wochen Asche raus und mehr nicht.
Mit „Ausbranderkennung“ meine ich den Übergang von der „Vergasungsphase“ in die „Glühphase“.
Hier ist noch einiger Brennstoff vorhanden, aber es findet keine echte Vergasung mehr statt.
In der Glühphase ist der Sauerstoffbedarf viel geringer.
Zur Wirkungsgradsteigerung ist es erforderlich, diese Phasen eindeutig zu erkennen.
Sonst läuft der Lüfter weiter mit „Vollgas“ weil er ja versucht, die AGT zu halten.
Dadurch wird der Restsauerstoff im Abgas unnötig hoch gehalten, wegen der hohen Luftmenge, die aber zur Verbrennung gar nicht benötigt wird.
Meine „Ausbranderkennung“ läuft daher folgendermaßen ab:
Anhand der sinkenden Brennkammertemperatur erkennt man, wann die Vergasungsphase abgeschlossen ist.
Wird hierbei ein voreinstellbarer Wert (bei mir 620°C) unterschritten, wird über ein Thermostat die Original- Belimo- Klappe geschlossen.
Dies erfolgt nur, wenn auch das Lambdamodul oberhalb des eingestellten Sollwertes liegt. (Sekundärluft zu)
Durch die geschlossene Primärklappe sinkt die Primärluftmenge; der Lüfter regelt hoch.
Da aber die Luftmenge durch den geschlossenen Original- Belimo geringer wird, sinkt daraufhin die Abgastemperatur unter einen einstellbaren Wert von AGT soll (AGT soll: 155°C; AGT Schaltpunkt: 148°C)
Werden diese 148°C erreicht, schaltet der Ventilator auf „Mindestdrehzahl“, bei gleichzeitig geschlossenem Original- Primärbelimo und geschlossener Sekundärluft- Klappe
Jetzt glüht der Rest schön weiter, ohne überhöhten Rest-O2, durch minimierten Luftdurchsatz bei maximalem Wirkungsgrad
Sinkt die Brennkammertemperatur unter einen Mindestwert, (bei mir eingestellt 180°) wird der Abgasventilator ganz abgeschaltet.
Das diese Erkennung über die Brennkammertemperatur wahrscheinlich für eine kommerzielle Steuerung zu aufwendig wäre (werden wohl nicht viele Kunden bereit sein, dafür mehr zu bezahlen) ist mir durchaus klar.
Aber das Erkennen vom Ende der Vergasungsphase über den steigenden O2- Wert mit darauf folgender Reduzierung der Drehzahl auf „Minimal“ für die Glühphase wäre sicher relativ einfach bei der FS zu verwirklichen. Die Hardware ist ja bereits vorhanden.
Weiterhin viel Kraft für deine Projekte wünscht
Gust