Viele haben keine Langzeiterfahrungswerte mit Solarkollektoren und deren Ertrag.
Hier die Erfahrungen meiner Familie aus 36 Jahren Solarnutzung:
Das erste Kollektorfeld 1980, nur WW, 15m², Kupferblech geschwärzt, bei Sonne im Sommer für 6 Personen immer ausreichend Warmwasser, Austausch im Jahr 2009 gegen 20m² Röhren, seitdem Laufzeitverkürzung der Grundwasser-WP aus dem Bj 1980 15%. In wie weit hier die Klimaerwärmung auch eine Rolle spielt - für mich nicht errechenbar. Gesamtes Haus mit 250m² beheizter Fläche-Fußbodenheizung, auch Keller-der nimmt im Sommer die Überschüsse auf. 2015/16 Umstellung auf Atmos P21 = Halbierung der Heizkosten.
Meine Hütte Bj 1997, 140 m², Vollkeller, aufgrund der Erfahrungen und der damals sehr guten Förderung:
zunächst 7m² Flachkollektoren für WW mit doch schon 350W/m², 500l WW-Speicher, von April bis September WW satt, im Hochsommer dauernd Stagnation, trotzdem keinerlei Probleme
Brennerlaufzeit der Ölheizung im Sommerhalbjahr unter 50 Stunden, Gesamtölverbrauch 2500l unterstützt von 10 Rm Holz im Warmluftkamin. Ölverbrauch müsste ohne Holz also so ca. 1000l höher liegen
Im Jahr 2006 Anbau von 80 m² nach geltendem Standart
Erweiterung/Austausch der Solaranlage durch 18m² neue Flachkollektoren mit 1000 L Puffer zusätzlich. Eingebunden über PWT zur Rücklaufanhebung.
Danach noch drei Jahre Ölbetrieb mit 2200-2500 L Verbrauch plus 10 Rm Holz (war umsonst), also trotz Erweiterung der Wohnfläche und dauerduschenden pubertierenden Kindern keine Verbrauchssteigerung, Einfluss Klimawandel s.o.
Ab 2009/10 Einbau eines wassergeführten Pelletofens mit 8kw Wasserleistung und, weil zu schwach, ab 2012 zusätzlich Atmos Pelletkessel P21. Ölkessel noch da, aber nur noch zur Steuerung der Heizkreise FB/Körper.
Verbrauch an Pellets: 5-6 Paletten, also knapp 6 t, Heizkosten also ca. 1000-1100€ pro Jahr, kein Kaminholz mehr (kostet jetzt Geld)
Die Solaranlage schalte ich natürlich jetzt nicht ab, nur um zu sehen was ich wirklich einspare.
Da ich aber alles selbst installiert habe waren die Kosten für alles überschaubar, netto so ca. 4000,-€ inkl. des Pelletofens, Pelletkessels und Solar. Den Pelletofen betreibe ich jetzt nicht mehr, kann in aber noch nicht abbauen wegen der erhaltenen Förderung (7 Jahre Betriebsbereitschaft).
An allen Komponenten bisher keine größeren Mängel, lediglich eine Umwälzpumpe der Solaranlage musste getauscht werden.
Fazit für mich:
Bei Selbstmontage absolut zu empfehlen und sehr ökonomisch, ökologisch war für mich völlig zweitrangig.
Mir ging es einzig und allein darum für möglichst wenig Geld mein Haus warm zu bekommen. Die Umwelt ist mir natürlich nicht egal, war aber nicht der Grund für die Maßnahmen.
Mittlerweile habe ich bei mehreren Bekannten ebenfalls Solar/Pellet eingebaut bzw. dazu angeregt und alle sind seeeehr zufrieden mit der Senkung der laufenden Kosten. Die Entscheidungen sind aber alle mehr oder weniger nur aufgrund der doch sehr hohen Förderung gefallen.
Das nächste wird im Sommer erledigt:
Umbau auf eine neue Steuerung, die alles regelt. Jetzt sind drei Steuerungen am Werk die nichts voneinander wissen. Es wird dann eine Deltasol MX eingebaut, preislich ok und Klartextmenu. Bin schon alt und will keine Programmiersprache mehr lernen. Die Siemens Logo zu programmieren (schon ersetzt) war schon "schwer genug".
Ein kleiner Nachtrag noch:
Größte betreute Anlage mit 40m² Röhren, 2000 l Puffer, 500l WW-Speicher, Holzvergaser 40GSE, P25, Körperheizung
Vorher Öl; Verbrauch bis zu 7000 l
Nach zwei Heizperioden: Verbrauch 12 Paletten Pellets/975kg/180 €
Die Leutchen bekommen jetzt einen Pool, heizen kostet ja "fast nichts" mehr.